Jaira Hibbel, die schon viele Erfolge in der Mathematik feiern konnte, ist auch in den anderen Naturwissenschaften ein Ass. Dies bewies die 14-jährige nun bei der Internationalen Junior Science Olympiade (IJSO) in Bad Homburg, bei der sie die Goldmedaille holte.
„Jairas Erfolge bestätigen unser Konzept, Schülerinnen und Schülern Freiräume zu geben, in denen sie sich selbstständig an Projekten erproben und durch die Teilnahme an Wettbewerben weiterentwickeln können,“ urteilt Schulleiter Manfred Heuer mit Blick auf die am Georgianum etablierte Begabtenförderung. Dabei kam der Einzug in das Bundesfinale der IJSO sehr überraschend für die 14-jährige. „Es ist sehr lustig gelaufen: Einige Wochen nach der dritten Runde bekamen alle Teilnehmenden eine Mail mit einem angehängten Dokument. In diesem Dokument war eine Liste mit den 39 Nominierten. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keine offizielle Einladung oder dergleichen erhalten hatte, ging ich davon aus, es nicht ins Bundesfinale geschafft zu haben. Zu meiner großen Überraschung stand bei Niedersachsen genau ein Name: mein eigener“, berichtet Jaira.
Das Bundesfinale war für Jaira eine herausragende Erfahrung. An fünf Tagen war die 14-jährige in Bad Homburg. Das Programm war sehr abwechslungsreich. Neben theoretischen Klausuren aus den Fachbereichen Biologie, Chemie und Physik wurden auch praktische Laborarbeiten durchgeführt. „Bei der praktischen Klausur hatten wir in unserem Laborteam 150 Minuten Zeit, drei durchaus aufwendige Experimente durchzuführen und anschließend auszuwerten. Ich habe mich um die Aufgabe gekümmert, ein Dopingmittel (den Lebensmittelfarbstoff E124) in einer Froschprobe (grünen Knetmassekügelchen) zu finden und zu identifizieren“, schilderte Jaira. Am Donnerstag machten alle 39 Teilnehmer einen Ausflug ins Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt. Am Freitag fand die feierliche Preisverleihung statt. „Zusätzlich gab es jeden Abend noch Improvisations-Theater und irgendwie blieb auch noch Zeit für Spiele, Unterhaltungen und Spaziergänge mit den anderen Teilnehmenden“, so die 14-jährige, die unter den insgesamt 4000 Teilnehmern den achten Platz belegte und damit eine der 10 Goldmedaillen holte. „Ich freue mich sehr, dass sich Jaira auch für die Chemie begeistern kann. Stolz bin ich besonders darauf, dass Jaira mit ihrer Laborgruppe den Preis für die beste Bearbeitung der praktischen Klausur bekommen hat“, kommentiert der Chemielehrer Herr Fink.
„Insgesamt habe ich bei der IJSO eine fantastische Zeit erlebt, nächstes Jahr bin ich aber leider zu alt für die Junior-Olympiade. Zum Glück gibt es da noch die Senior-Olympiaden für Naturwissenschaften, IBO, IChO und IPhO, an denen ich teilnehmen kann“, so die 14-jährige, die leider nicht zum internationalen Finale fahren darf, weil das nur den sechs Besten vorbehalten ist.
Autor und Bild: Martin Glosemeyer