Das Tennisteam vom Gymnasium Georgianum hat voll überzeugt. Im Gegensatz zur deutschen Fußballnationalmannschaft, die in diesen Tagen bisher enttäuscht, überzeugten die Lingener beim Landesentscheid der Wettkampfklasse IV in Hannover im Rahmen von Jugend trainiert für Olympia durch den Glauben an sich selbst, den Teamspirit und vor allem den Hunger auf Erfolg. Am Ende reichte es in einem hochdramatischen Finale und zwei glänzenden Doppeln zwar nicht zu Platz eins, allerdings zu Platz zwei. „Wir schreiben Geschichte. Das erste Mal bei den Landesmeisterschaften und dann gleich so gut abgeschnitten“, resümierte Spieler Lasse Zumdieck.
Die Georgianer waren schon am Montagabend angereist und bereiteten sich damit optimal in Hannover vor. Mit dabei waren auch die Trainer Patrick Funke-Rapp und Felix Scheyk, die das Team coachten und im Vorfeld auch mit vorbereitet hatten.
Im Halbfinale siegte das Georgianum mit 4:2 gegen das Domgymnasium Verden. Besonders überzeugten hier Justus Funke-Rapp, Justus Hendriksen und Lasse Zumdieck, die in den Einzeln jeweils für Punkte sorgten. Im Doppel holten Malte Zumdieck und Justus Hendriksen den wichtigen vierten Punkt. Das erste Doppel verloren Lasse Zumdieck und Jarne van Westen gegen zwei richtig starke Spieler relativ deutlich. Der Einzug ins Finale des Landesfinales war perfekt.
Das Finale versprach im Vorfeld viel. Vor allem Spannung, tolle Ballwechsel und dramatische Matches waren garantiert. Und die Erwartungen wurden noch weit übertroffen. Denn beide Teams schenkten sich nichts. Im ersten Einzel musste sich Lasse Zumdieck zwar deutlich mit 2:6 und 2:6 geschlagen geben. Die Nummer eins vom Humboldtgymnasium Hannover, die eine richtige Sportschule ist und auch mit dem Olympiastützpunkt kooperiert, war eine Hausnummer zu groß. Malte Zumdieck verlor sein Einzel denkbar knapp mit 4:6 und 4:6 und hätte an einem noch besseren Tag durchaus die Möglichkeit zum Sieg gehabt. Eine bittere Niederlage musste im dritten Einzel Justus Funke-Rapp hinnehmen, der mit 7:10 im dritten Satz im Match-Tiebreak verlor. Zuvor hatten beide Spieler jeweils einen Satz mit 6:4 gewonnen. Dabei führte Funke-Rapp im dritten Satz schon mit 7:4. Die Fahne hoch und die Hoffnungen aufrecht hielt Justus Hendriksen, der im vierten Einzel in zwei Sätzen gewann (7:6 und 6:4). Er überzeugte auf ganzer Linie und beeindruckte vor allem durch seinen vollen Einsatz, seine unglaubliche Laufstärke und durch mentale Stärke. Nach den Einzeln lag das Lingener Gymnasium damit mit 1:3 zurück. Das Team hatte allerdings noch große Hoffnungen, da gerade die Doppel die Lingener Stärke sind. Und das zeigte sich auch. Denn im ersten Doppel gewannen Malte und Lasse Zumdieck in drei Sätzen. Gegen den überragenden Einzelspieler aus Hannover hatten die Lingener sich eine Taktik zurrechtgelegt, die voll aufging. Vor allem das gegenseitige Puhsen, das Ausschalten der gegnerischen Stärke sowie der Glaube ans Team und die gegenseitige Unterstützung waren die Basis des Erfolgs. Auch Justus Funke-Rapp und Justus Hendriken ragten im zweiten Doppel heraus und hatten beim Stand von 6:2 und 5:2 die große Chance auf den Sieg. Beide glänzten durch ein exzellentes Volleyspiel und machten nahezu keine Fehler. Leider verpassten beide die Chance beim 5:2, die dann zum Titel gereicht hätte. Beide verloren etwas den Faden und den Fokus. Im dritten Satz unterlagen beide knapp mit 8:10. Das Quäntchen Glück fehlte.
Ein passendes Fazit zog Hendriksen. „Wir waren nicht Hammer, sondern fast der ganze Werkzeugkasten. Nur der Schraubenschlüssel hat gefehlt.“
Besonders erfreulich war der unglaubliche Teamgeist, den allen voran auch die Verantwortlichen um die Trainer Felix Scheyk, Patrick Funke-Rapp, Karin Funke-Rapp und Lehrer Martin Glosemeyer mit entwickelten. „Es war insgesamt ein gutes Ergebnis, da wir als Coaches unsere Erfahrungen an die jüngeren weitergeben konnten und sie pushen konnten. So konnten wir als Vizemeister zurückkehren und hoffen, dass wir in zwei Jahren Berlin erreichen können.“ Das Georgianum richtet zum kommenden Schuljahr erneut eine Tennis-AG ein, in der Patrick Funke-Rapp und Felix Scheyk vermutlich als Trainer mitarbeiten werden. Das Team hat weitere Ziele. Und es wird aus der Niederlage lernen. Denn Niederlagen machen stark. Hoffentlich trifft dies auch auf die deutsche Nationalmannschaft zu, die am Samstag wieder im Einsatz ist. Für die Georgianer dauert es im Tennis bis zum nächsten Jahr. Dann greift das Team aber wieder ein.
Freuen konnten sich die Lingener für das Gymnasium aus Bad Zwischenahn/Edewecht, die unsere Mädels im Bezirksfinale geschlagen hatten und im Landesfinale den Titel holten. Das sympathische Team überzeugte auf ganzer Linie.
Ein ganz besonderer Dank gilt Karin Funke-Rapp, die das Team begleitete, das Mittagessen und weitere Getränke und Snacks sponsorte sowie auch als Fahrerin die Hälfte des Teams beförderte. Auch gilt der Dank des Teams den beiden Trainern Felix Scheyk und Patrick Funke-Rapp sowie an Jarne van Westen für die vielen tollen Bilder.
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Erfolgreich mit viel Teamgeist: Das Team der WKIV im Tennis-Landesfinale in Hannover