Der erste Schultag für die Mädchen und Jungen der Klassen 5a bis 5 e beginnt damit, bunte Papierschiffchen an die Klassentüren zu kleben, die sie nach dem Einschulungsgottesdienst in der Kreuzkirche von Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 e und f erhielten. Jedes Schiffchen ist beschriftet mit dem Vor- und Nachnamen. Es ist eine „Fahrkarte“ für die Fünftklässler mit der Aufschrift: „Überfahrt von Klasse 5 nach Klasse 12 (mit vielen schönen Aussichtspunkten in anregender Gesellschaft, mit spannenden Streckenabschnitten bei jedem Wetter, kein Schlafwagen!).
„Ich bin nicht allein!“ Unter diesem Motto stand der ökumenische Gottesdienst zur Einschulung der jüngsten Georgianer/innen am Samstagvormittag. Pastor Grimmsmann von der Kreuzkirche und Pfarrer Lanfermeyer von der Bonifatiuskirche sprachen die liturgische Einleitung, die Predigt, die Sendung und den Segen.
Die Religionslehrerinnen Brigitte Koring, Bianca Johanning und Stafanie Merscher hatten mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 e und f diesen Gottesdienst vorbereitet. Musiklehrer Johannes Badde begleitete am Piano die musikalischen Beiträge.
Die Kreuzkirche war zwei Mal voll besetzt, denn die Mädchen und Jungen der Klassen 5a, b, c und 5d, e kamen mit ihren Eltern und Verwandten. Was sie hörten und sahen enthielt während des Rollenspiels, der Predigt, der Lieder und der Fürbitten die Kernaussage: Ich bin zwar nur eine kleine Schraube in einem riesigen Schiff. Doch wenn ich ausfalle, aufgebe, keine Lust mehr habe, bricht alles zusammen, gehen wir unter. Deshalb halten wir zusammen, suchen bei Schwierigkeiten nach Lösungen, denn gemeinsam schaffen wir es. Übertragen auf die Klassengemeinschaft bedeutet das: Ich bin wichtig für uns alle. Wir wollen zusammenhalten, uns kennen lernen. Die Klasse ist wie ein Schiff mit vielen Bauteilen. Jeder Schüler ist wie eine Schraube, die das Schiff zusammenhält. Nur wenn wir zusammenhalten, kann das Schiff sicher auf den Hafen zusteuern.
Zuvor hatte Brigitte Koring die Geschichte von der „Sturmstillung“ vorgelesen. Jesus gebietet dem Meer, Wind und Wellen sich zu beruhigen. Seine Jünger haben Angst, fürchten sich sehr. Er aber sagt nur: „Warum seid ihr so ängstlich. Habt ihr kein Vertrauen?“ Pfarrer Lanfermeyer greift in seiner Predigt das Thema des Rollenspiels und der Geschichte wieder auf. Die Kinder und Erwachsenen fühlen sich angesprochen, denn er thematisiert die Fragen nach dem was sein und kommen wird, spricht vom neuen Anfang und Kennen lernen, macht Mut, appelliert an das Vertrauen, die Talente, die Gemeinsamkeit. Die Bezüge zur Geschichte mit der kleinen Schraube sind eindeutig. Zusammengefasst: Es geht um das Miteinander in der Schule, in den Familien, Kinder gerade auch dann gern zu haben, wenn die Leistungen nicht den Erwartungen entsprechen, Schwächen auftreten. Gerade dann muss ich Vertrauen in die Menschen setzen, die mich stützen, lieb haben, und muss wissen: Auf dem großen Schiff habe ich meinen Platz, wie die kleine Schraube, denn „Ich bin nicht allein!“