Kategorie-Archiv: Presseberichte

Aus Kiew nach Lingen: Oksana Khomyn hilft ukrainischen Schülern am Georgianum

vom Jonas E. Koch


Seit Anfang des Jahres besuchen zehn Schüler aus der Ukraine das Gymnasium Georgianum in Lingen. Unterstützt werden sie nun durch die ausgebildete Lehrerin Oksana Khomyn, die selbst aus der Ukraine geflohen ist.

Bevor der Krieg begann, führte Oksana Khomyn ein normales Leben in Kiew. Als Explosionen die ukrainische Hauptstadt erschüttern, flieht Khomyn am 1. März zunächst in ihre Datscha, später in den durch russische Gräueltaten bekannt gewordenen Vorort Irpin. Von dort aus geht es weiter in die Westukraine.

Ihr Mann, der mit den Eltern noch in Kiew ist, arbeitet dort in der Baubranche. Weil derzeit aber wenig gebaut wird im Kriegsgebiet, engagiert er sich als Freiwilliger und hilft Journalisten vor Ort. Wie alle volljährigen und wehrfähigen Männer unter 60 darf er das Land aufgrund eines staatlichen Ausreiseverbotes derzeit nicht verlassen.

„Wir hatten ein normales, friedliches Leben.“

Oksana Khomyn

Weil ihre 16-jährige Tochter Olga vor drei Jahren für zwei Wochen das Georgianum besucht hat und bereits gutes Deutsch spricht, kam die Familie nach Lingen. Auch die Tochter engagiert sich: Sie erklärt, übersetzt und kommuniziert mit den Schulen in der Stadt.

Oksana Khomyn lernt dann die Lehrerin Cornelia Horas kennen, die als Lehrerin am Georgianum arbeitet und beim SKM Lingen engagiert ist. Sie stellt den Kontakt zu Schulleiter Manfred Heuer her. „Wir sind sehr froh, dass Frau Khomyn uns unterstützt. Für unsere ukrainischen Schülerinnen und Schüler ist es ungeheuer wichtig, eine erwachsene Ansprechpartnerin zu haben, die ihre Situation kennt, ihre Sprache spricht und an die sie sich vertrauensvoll mit ihren persönlichen Fragen wenden können“, erklärt Heuer.

„Beim Helfen fühle ich mich besser“

Khomyn hat sich über das Angebot gefreut, Schüler aus ihrer Heimat am Georgianum betreuen zu dürfen. „Beim Helfen fühle ich mich besser, weil ich Gutes für die Leute aus meinem Land tun kann“, erklärt sie ihre Motivation. „Herr Heuer und das ganze Kollegium helfen mir bei der Arbeit. Alle Kollegen hier sind sehr hilfsbereit.”

Khomyn erklärt den ukrainischen Schülern, was diese nicht kennen oder nicht verstehen. Zum Beispiel das deutsche Schulsystem, in dem Schüler ein Jahr länger zur Schule gehen als in der Ukraine. Es gibt eine Whatsapp-Gruppe, über die ihre Schüler sie jederzeit erreichen können. Dort gibt sie auch Rat zu Fragen nach der Zukunft, oder was ihre Schützlinge sonst auf dem Herzen haben. Auch die Eltern kommen oft auf sie zu, erzählt Khomyn.

„Es ist eine unglaubliche Situation: Vor sieben Monaten hätte ich mir nicht vorstellen können, dass sich mein Leben so verändert. Aber nicht alle Veränderungen sind schlecht.“

Oksana Khomyn

Für Schulleiter Heuer geht es aber nicht nur um Hilfe: „Ich bin mir sicher, dass nicht nur die ukrainischen Schülerinnen und Schüler, sondern auch unsere Schülerschaft von der Zusammenarbeit und dem Miteinander profitiert.”

Schüler sollen hart arbeiten

Sie habe durch die Flucht eine neue Möglichkeit bekommen, sagt Khomyn: „Wenn das Leben eine Tür schließt, öffnet es eine neue. Für mich und die ukrainischen Schüler ist das eine hervorragende Gelegenheit. Die Schule eröffnet uns gute Chancen für die Zukunft. Für die, die hier bleiben wollen, aber auch für die, die zurückgehen wollen.” Wer möchte, kann über das digitale Bildungssystem, dass die Ukraine während der Pandemie auf die Beine gestellt hat, auch aus Lingen ukrainischen Schulunterricht besuchen.

„Meine Schüler fragen mich oft, wie sie nach der Schule weitermachen können, zum Beispiel wie sie studieren können. Ich sage ihnen dann, dass sie hart arbeiten sollen und dann alles möglich ist”, sagt Oksana Khomyn. Mit einem ukrainischen Abschluss ist dann über Umwege auch der Besuch einer Universität möglich. Aber auch ein deutsches Abitur können die ukrainischen Schüler absolvieren.

Schulleiter beabsichtigt Sprachunterricht

Schulleiter Heuer plant schon weiter: „Wir als Schule können uns vorstellen, Frau Khomyn, die eine ausgebildete Lehrerin für Englisch und Literatur ist, auch unterrichten zu lassen. Sie könnte beispielsweise ein Seminarfach zu ‚ukrainischer Sprache und Kultur‘ in englischer Sprache anbieten.“

Mit vergleichbaren Angeboten für Russisch, Chinesisch und Japanisch hat die Schule bereits gute Erfahrungen gemacht. Schulleiter Manfred Heuer ist sich sicher: „Unsere Schülerinnen und Schüler werden die Zukunft nicht ohne interkulturelle Kompetenzen und ein gegenseitiges Verständnis gestalten können.“

Rückkehr zunächst ausgeschlossen

Vor allem die Geflüchteten aus russisch besetzten Gebieten planen erst einmal keine Rückkehr. Aber auch die anderen Familien wollen vorerst nicht zurück, erklärt Khomyn. Sie hat dafür Verständnis:  „Zurzeit besteht dort ein hohes Risiko für 18-jährige Männer, ein Soldat zu werden. Ich habe einen elfjährigen Sohn und kann ihn mir in sieben Jahren nicht mit einer Waffe vorstellen.“

Keine langfristigen Pläne

Noch weiter in die Zukunft mag sie nicht blicken: „Vor dem Krieg habe ich Langzeitpläne gemacht, jetzt für maximal ein halbes Jahr, weil mein Leben heutzutage unvorhersehbar ist.“ Ihre Tochter Olga tickt da anders. Für sie steht fest: Sie will zur Universität und studieren.

Khomyn selbst will sich in Lingen entwickeln und nicht von staatlicher Hilfe abhängig sein. Für sie steht fest: „Wenn ich hierbleiben möchte, muss ich mich integrieren und die Sprache schnell lernen.” Deswegen will sie ihr Diplom nachholen, um auch in Deutschland als Lehrerin arbeiten zu dürfen.

noz.de vom 14.09.2022

Gymnasium Georgianum ist offiziell CertiLingua-Schule

Akkreditierung CertiLingua-Schule

Das Gymnasium Georgianum darf sich von nun an CertiLingua-Schule nennen.  Das europäische CertiLingua Exzellenzlabel zeichnet überdurchschnittliche Schülerinnen und Schüler aus, die mit dem Abitur besondere Qualifikationen nachgewiesen haben. Dazu gehören neben einem hohen Niveau in zwei modernen Fremdsprachen auch der Besuch des bilingualen Sachfachunterrichtes in einer Fremdsprache sowie die Teilnahme an einem internationalen Begegnungsprojekt.

Derzeit beteiligen sich europaweit 288 Schulen an dem von der Europäischen Union geförderten Projekt, davon 22 aus Niedersachsen.

Eine zunehmend globalisierte Welt erfordert von jungen Menschen die Befähigung, auf hohem Niveau kompetent mit den Anforderungen sprachlicher und kultureller Vielfalt umzugehen. Das Gymnasium Georgianum bereitet seine Schülerinnen und Schüler als Europaschule auf ein Leben in dieser Welt vor. Zum pädagogisch-fachlichen Profil der Schule gehört es, ihnen Fähigkeiten in mehreren Sprachen zu vermitteln und sie mit der europäischen Dimension einer wirtschaftlich und kulturell zusammenwachsenden Welt vertraut zu machen. Der englischsprachige Unterricht in den Fächern Geschichte, Politik, Biologie und modular in Musik, Chemie und Sport ist fester Bestandteil des Lehrplans. Zudem werden in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern Themen und Inhalte akzentuiert, die auf internationale Studiengänge vorbereiten.

Die ersten Schülerinnen und Schüler des Georgianums werden im kommenden Schuljahr an einem internationalen Erasmus+ Begegnungsprojekt teilnehmen und gemeinsam mit slowakischen und ungarischen Schülerinnen und Schülern eigene Unterrichtsfilme im Bereich Physik erstellen.

Text: Judith Reinefeld
Foto: Stefan Roters

Erschienen in der Lingener Tagespost am 2. Februar 2021

Traditionsveranstaltung fällt wegen Corona aus: Kein Weihnachtskonzert? Lingener Georgianum hat digitale Alternative

Haben sich die Idee ausgedacht (von links): Tobias Bako (Musiklehrer), Lena Holthus, Alexander Neubauer (Musiklehrer) und Till Schulz. Foto: Georgianum Lingen

Wegen der Corona-Pandemie muss das Georgianum in diesem Jahr auf sein traditionelles Weihnachtskonzert verzichten. Doch: Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen – und auch am Lingener Gymnasium gab es eine solche.

Normalerweise versammeln sich Schüler, Lehrer, Eltern und Freunde des Gymnasiums in der Kirche Maria Königin, um vorweihnachtlichen Beiträgen einzelner Schüler oder Ensembles zu lauschen. Aufgrund der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Konzertverbot haben sich die Schüler Lena Holthus und Till Schulz aus dem 13. Jahrgang etwas Besonderes ausgedacht: Adventskonzerte im Wohnzimmer.

Lehrer stolz auf die Schüler

Mit ihrem Musiklehrer Alexander Neubauer wurde die Idee ausgestaltet, anschließend mit der Fachschaft geplant und am ersten Adventssonntag war das erste Video online. Schüler haben bis mittwochs Zeit, ihre Beiträge aufzunehmen und einzureichen, sodass genügend Zeit zum Zusammenschneiden bleibt. Fachobmann Tobias Bako freut sich über die Mitgestaltung seiner Schüler: “Ich bin sehr stolz darauf, dass wir so engagierte Schülerinnen und Schüler, die trotz Klausurenphase und besonders in dieser schwierigen Zeit aktiv im Fachbereich der Musik sind, in unserer Schulgemeinschaft haben“, wird er in einer Pressemitteilung der Schule zitiert.

Den Auftakt gab es Ende November auf dem Youtube-Kanal der Schule – mit dem Menuett aus der Feuerwerksmusik überzeugte die Klasse 7c unter der Leitung von Johannes Badde. Zudem wurden mit gesanglicher Untermalung des Auftrittes des Oberstufenchors aus dem vergangenen Jahr einige Bilder des vergangenen Weihnachtskonzertes präsentiert.

Am 2. Advent spielten Santiago Badde Reyes und Philipp Hofmann aus der Klasse 5c den Klassiker “Jingle Bells” überzeugend auf der Geige, gefolgt von Klavierbeiträgen der Schülerinnen Theresa Degenhardt aus der 11c (“River Flows In You”) und Alina Helming aus dem 13. Jahrgang (“Believe”). 

Für den dritten Advent spielte Lucia Bauermann aus der Klasse 5c die Klassiker „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Tochter Zion“ auf der Querflöte,  Jonas Krieger (Abi 2018) und Oskar Heskamp (10f) eine ganze eigen Interpretation von „Jingle Bell Rock“ und Paulina Degenhardt (8d) „Shallow“ von Lady Gaga am Klavier. Mit der Ballade „Angel“ von Sarah McLachlan, gesungen von Natalia Scherrmann und am Klavier begleitet von Tobias Bako, gab es zum Abschluss eine ruhige Ballade.

Weitere Konzerte geplant

Weitere digitale vorweihnachtliche Beiträge aus der Schulgemeinschaft sind geplant. Die Videos werden jeden Adventssonntag auf Youtube veröffentlicht und der Link kann ebenfalls auf der Schulwebsite abgerufen werden.

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/2188444/digitale-alternative-am-georgianum-lingen-zum-weihnachtskonzert; 16.12.2020

Ausstellung im Gymnasium eröffnet: Georgianer in Lingen im Einsatz für die Menschenrechte

Dass alle Menschen gleich sind, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Foto: Sebastian Hamel

Was mit einem Anti-Rassismus-Workshop einer zehnten Klasse begann, wurde zu einem Projekt der ganzen Schule: Im Unterricht und in ihrer Freizeit haben sich Schüler sämtlicher Jahrgangsstufen des Gymnasiums Georgianum in Lingen mit Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Homo- und Transphobie sowie Ungleichbehandlung der Geschlechter auseinandergesetzt und ihren Gedanken in Form von kreativen Werken Ausdruck verliehen.

Pünktlich zum Tag der Menschenrechte, der jährlich am 10. Dezember begangen wird, wurde nun eine Ausstellung mit mehr als 90 Arbeiten eröffnet. Mit dem Projekt möchte das Georgianum, das die Siegel „Europaschule“ und „Schule ohne Rassismus“ trägt, ein Zeichen setzen für einen fairen und menschlichen Umgang miteinander.

Im Gymnasium Georgianum wurde jetzt eine Ausstellung zum Thema Menschenrechte eröffnet. Foto: Sebastian Hamel

Bereits vor den Herbstferien hatte die Klasse 10c der Klassenlehrerin Judith Reinefeld einen Workshop besucht, in welchem sie erfuhren, wie tief rassistisches Denken und Handeln im alltäglichen Leben verwurzelt sind. Nach dem Seminar war des Thema für die Jugendlichen noch nicht erledigt und sie wollten auch den übrigen Schülerinnen und Schülern etwas davon mitgeben. So entstand die Idee einer Ausstellung zum Thema Menschenrechte und es folgte ein entsprechender Aufruf. Schülerin Laura Sadykov fertigte sogar ein eindrucksvolles Erklärvideo an. Von der fünften Klasse bis in die Oberstufe reichten nun interessierte Mitwirkende ihre selbstgezeichneten und -designten Werke ein.

Für die Wahrung der Menschenrechte machen sich Lingener Georgianer stark.
Foto: Sebastian Hamel

Die Ausstellung ist in verschiedene Themenbereiche untergliedert: Zu Beginn werden Begrifflichkeiten wie Rassismus und Antisemitismus erläutert und entsprechende Arbeiten gezeigt. Es folgen Werke zur „Black lives matter“-Bewegung, welche sich gegen die Gewalt an Schwarzen richtet, ehe es im nächsten Abschnitt um Fragen der sexuellen Orientierung beziehungsweise der geschlechtlichen Identität geht. Anschließend wird der Fokus auf das Thema Frauenrechte gerichtet. Als interaktives Element haben die Beteiligten eine „Wand gegen Hass“ errichtet, auf welcher die Besucher ihre Eindrücke und Gedanken notieren können.

Mit großem Engagement hat die Klasse 10c in den zurückliegenden Wochen die organisatorischen Herausforderungen gestemmt. Durch die Beschäftigung mit dieser Materie konnten die Jugendlichen selbst neue Einsichten gewinnen. Für Emma Ludden ist es etwa ein Anliegen, zu betonen, dass Frauen auch heute noch und auch in Deutschland vielfach mit Benachteiligungen zu kämpfen haben. Hanna Dobbelaere, die am Donnerstag auch die Eröffnungsrede hielt, ist es wichtig, beim Thema Menschenrechte die jüngeren Leute mitzunehmen – damit diese schon früh erfahren, dass man etwas verändern kann.

Lehrerin Judith Reinefeld ist stolz auf ihre Schüler. Ihr Dank gilt auch den Klassen 9a und 9c sowie deren Kunstlehrerin Anna Oeldig, die viele der Werke beisteuerten. Sie hebt zudem das Engagement der Helping-Hearts-AG unter Leitung von Britta Rolfes hervor, welche in den Pausen Kekse verkauft und den Erlös der Obdachlosenhilfe in Lingen spendet – auf dass die Ausstellung den Menschen auch in direkter Form hilft. Judith Reinefeld berichtet darüber hinaus, dass bereits nach der Ankündigung der Menschenrechtsaktion in der Lingener Tagespost Spendengelder aus der Bevölkerung eingegangen seien. Das Geld soll für eine langfristige, möglicherweise aus Glas gefertigte Installation zum Thema genutzt werden.

Schulleiter Manfred Heuer betont, es bedürfe einer hohen Sensibilität, Äußerungen wahrzunehmen, die den gleichen Wert aller Menschen in Frage stellten. Mitunter wirke auch die aktuelle Corona-Krise wie ein Katalysator, der zu Tage bringe, wie antidemokratisches Denken im Bewusstsein der Menschen verankert sei. Insofern lobt er die Ausstellung als „hervorragende Aktion, die hundertprozentig zum Profil der Schule passt“.

Wer nun einen Eindruck von dem Projekt gewinnen möchte: Der Schüler Janis Badde wird einen Film über die Ausstellung drehen und diesen bearbeiten. Dieser wird unter www.georgianum-lingen.de sowie auf dem Youtube-Kanal des Georgianums zu sehen sein.

Text und Fotos: Sebastian Hamel

Lingener Tagespost vom 13.12.2020

PROJEKT VON GEORGIANUM UND CAMPUS HANDWERK – Lingener Gymnasiasten blicken am Montag gespannt nach Berlin

Gymnasiasten des Georgianum Lingen schauen am Montag gebannt nach Berlin. Nur zu gern, wären sie selbst live dabei gewesen, wenn ihr Projektleiter David Schwenen in der Bundeshauptstadt ihre Erfindungen wie ein Air-Hockeyspieler präsentiert.

Der Livestream startet um 13.00 Uhr, das Modellprojekt zur beruflichen Orientierung wird ab 13.45 Uhr vorgestellt.

Um sich beruflich zu orientieren, nahmen 51 Schüler des Gymnasiums Georgianum in Kooperation mit dem BTZ, jetzt Campus Handwerk, am Technikprojekt teil. Nun schauen alle gespannt auf die Online-Veranstaltung ab Montag in Berlin. Von links: Projektleiter David Schwenen, Merle Drees, Sina Köppen, Studiendirektor Martin Heß, Jens Brüggemann, Schulleiter Manfred Heuer und Niklas Roling. Foto: Johannes Franke

51 Schüler hatten im Frühjahr 2020 für zwei Wochen am Modellprojekt „Beruflichen Orientierung an Gymnasien“ des Campus Handwerk in Lingen teilgenommen. Der Campus, ehemals Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ), hatte sich 2019 mit dem Georgianum beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beworben. „Wir freuten uns damals sehr, dass wir unter 180 deutschlandweit eingereichten Konzepten zu den 15 ausgewählten Modellprojekten gehören“, sagt Studiendirektor Martin Heß.

Das BMBF und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) unterstützten dieses Kooperationsprojekt in Lingen mit 70.000 Euro. Vom 7. bis zum 12. Dezember 2020 werden die Ergebnisse der ehemaligen Zehntklässler in Berlin während der Online-Tagung des Berufsorientierungsprogramms 2020 „Entdecke dein Talent“ vorgestellt. Wegen der Corona-Pandemie können Lingener Schüler nicht selbst nach Berlin reisen. Projektleiter David Schwenen vom Campus Handwerk wird als Praxisexperte vor Ort sein, um den Kurzfilm über das Modellprojekt erstmalig der Öffentlichkeit vorzustellen. 

Merle Drees, Stina Köppen, Niklas Roling und Jens Brüggemann gehören zu den Schülern, die in handwerklichen und studienorientierten Berufsfeldern ihre ersten Erfahrungen sammeln konnten.

3D-Drucker und CNC-Fräsen

„In Kleingruppen lernten wir vier Arbeitsbereiche kennen, arbeiteten mit den neuesten Maschinen wie 3D-Drucker oder CNC-Fräsen, erlernten den Umgang mit Holz und anderen Materialien“, erzählt der 16-jährige Jens. Stina fand es sehr gut, „dass ich hier meine Stärken und Schwächen erkannte, von den Experten dazu ein Feedback bekam, was im Zertifikat attestiert wurde.“ Auch der 17-jährige Nico fand es „interessant, was Personen außerhalb der Schule über mich sagen, sodass ich mich quasi neu entdeckte.“ Ebenso Merle, die aufgrund der neuen Rolle „unbekannte Fähigkeiten kennenlernte.“ Allen half dieses Praxisprojekt, Entscheidungen für ihr späteres Berufsleben wohl schon jetzt zu treffen.

Hochmotivierte Gruppen

Handwerkliche Fähigkeiten waren genauso gefragt wie reine Kopfarbeit, logisches Denken in mathematischen und physikalischen Bereichen, strategisches Vorgehen und die Übernahme von Führungsaufgaben. „Wir waren hochmotivierte Gruppen, die im Team auch bohren, schrauben, schweißen, löten oder feilen mussten, um ihr Produkt zu erstellen“, berichtet Jens. So entstanden in der berufsfeldübergreifenden Zusammenarbeit ein Air-Hockey-Roboter und automatisiertes Gewächshaus. „Wir haben das Programm für die Software mit einer Beleuchtungs- und Befeuchtungsanlage sowie die für den Roboterspieler des Air-Hockeyspiels geschrieben und Schaltpläne erstellt“, berichten die Schüler. Daten wurden mit Exceltabellen ausgewertet und Graphiken am Computer erstellt.

Handwerksmeister, Geschäftsführer und Fachkräfte aus unterschiedlichen Berufen vermittelten praktische und theoretische Kenntnisse, unter anderem für die Marketing-Präsentation. Das „hochwertige Angebot“ habe allen „wertvolle Erfahrungen“ vermittelt, betont Martin Heß. Für Schulleiter Manfred Heuer ist dieses handwerkliche Modellprojekt „eine Bereicherung in der Palette, was wir den Schülern auf ihrem Lebensweg vermitteln können.“ Nicht nur die Schüler schauen ab Montag gebannt auf die Veranstaltung, die von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek eröffnet und unter www.berufsorientierungsprogramm.de/livestream im Livestream verfolgt werden kann.

Lingener Tagespost vom 5. Dezember 2020
Text und Foto: Johannes Franke

Digitaler Energieworkshop

Zusammenarbeit von Hochschule Osnabrück und Gymnasium Georgianum

Die Hochschule Osnabrück veranstaltete einen digitalen Workshop am Gymnasium Georgianum.

Am digitalen Workshop „Energieversorgung der Zukunft – 100 Prozent Erneuerbar“ haben jetzt die Schüler des Seminarfachs Erneuerbare Energien des Gymnasiums Georgianum Lingen teilgenommen. Referentinnen waren Theresa Gothe und Helena Karatassios, beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Hochschule Osnabrück.

Wie die Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, in einer Pressemitteilung schreibt, stellen die Schüler zum Abschluss des Workshops fest, dass es viele Optionen gibt, aber gleichzeitig auch viele Hindernisse wie die Kosten, die politischen Rahmenbedingungen und das gesellschaftliche Umdenken. Eines sei allerdings sicher: „Ein Energiesystem aus 100 Prozent erneuerbaren Energien ist theoretisch möglich.“

In dem Workshop wurde erklärt, wie der Klimawandel und CO2-Einsparungen mit der Energiewende zusammenhängen. Darüber hinaus wurde ein „Energieszenario“ modelliert. Es wurde beleuchtet, wie die Energiewelt der Zukunft aussieht, welche erneuerbaren Energien es gibt und dass diese nicht nur im Bereich Strom benötigt werden, sondern auch in den Sektoren Wärme und Verkehr.

Im Themenbereich Verkehr wird neben den effizienten Technologien auch das Konsumentenverhalten unter die Lupe genommen.

Beim Thema Wärme beschäftigten sich die Schüler mit der Frage, wo Gebäude Wärme verlieren und was dies bedeutet. Im Themenbereich Windenergie stimmten die Schüler darüber ab, auf welchem prozentualen Flächenanteil man Windenergieanlagen an Land und im Meer aufstellen sollte, und produzierten für ihre modellierte Energiewelt noch ein Extra an Energie.

Der Workshop war Teil des Projekts „Zukunftsdiskurse in der Umweltkommunikation“. Das Projekt wird gefördert durch das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Text und Foto: Reinhard Fink

Lingener Tagespost vom 19.11.2020

Georgianer gegen Hass

Ein klares Zeichen gegen Hass und Intoleranz in unserer Gesellschaft wollen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Georgianum mit einer Kunst-Aktion setzen und hoffen dabei auf weitere Unterstützung aus Lingen und Umgebung.

Am diesjährigen Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember, eröffnen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c unter dem Motto „Georgianer gegen Hass“ eine Ausstellung mit Fotografien, Bildern und Zeichnungen in ihrer Schule. Bis zu diesem Zeitpunkt sind alle Schülerinnen und Schüler des Georgianums aufgerufen, mit ihren Kunstwerken für Menschlichkeit einzutreten und sich gegen Hass zu wenden, für ein tolerantes Miteinander zu werben und sich gegen jede Form von Diskriminierung zu stellen. Die überraschend große Resonanz innerhalb der Schülerschaft hat die verantwortliche Klasse dazu bewogen, den Wirkungsradius dieser Kunst-Aktion zu vergrößern. So rufen die jungen Galeristen all jene in Lingen und Umgebung, die diese Aktion unterstützen wollen, dazu auf, ebenfalls ein Bild, eine Zeichnung oder ein Foto zum Thema zu gestalten und den Ausstellungsmachern zur Verfügung zu stellen.

Da die Ausstellung auf Grund der aktuellen Corona-Bedingungen nicht von externen Interessenten besucht werden kann, wird es ab dem 10. Dezember einen virtuellen Rundgang auf der Seite des Georgianums durch die Ausstellung geben. Vorab kann man sich hierzu schon ein von Schülerinnen der Klasse 10c erstelltes Erklärvideo ansehen:

Wer also ein Zeichen für Demokratie und Gleichheit, für Freiheit und Inklusion setzen möchte, sende sein Kunstwerk mit einer kurzen Erläuterung als E-Mail-Anhang bis zum 7. Dezember 2020 an Judith Reinefeld unter der E-Mail-Adresse georgianer.gegen-hass@gg-lin.de. In der E-Mail sollte sich auch eine Zustimmung für die Veröffentlichung finden. Alle Bilder werden zu einer großen Collage zusammengetragen und im virtuellen Ausstellungsrundgang zu sehen sein.

Das Foto zeigt drei SchülerInnen der Klasse 10c, die die Aktion mit auf den Weg gebracht haben. Zu sehen sind v.l. Hanna Dobbelaere, Laura Sadykov und Nele Terstiege.

Text: Stefan Roters
Foto: Judith Reinefeld

Erschienen in der Lingener Tagespost am 17.11.2020

Nach der Bluttat von Hanau: 1000 Bürger in Lingen sagen bei Mahnwache rassistischer Gewalt den Kampf an

Rund 1000 Menschen setzten am Sonntag mit ihrer Teilnahme an der Mahnwache in Lingen nach der Bluttat in Hanau ein Zeichen gegen Hass, gegen Hetze und gegen Rassismus. Foto: Ludger Jungeblut

Rund 1000 Menschen haben am Sonntagabend mit ihrer Teilnahme an der Mahnwache vor dem Historischen Rathaus in Lingen ein eindrucksvolles Zeichen gegen Hass, gegen Hetze und gegen Rassismus gesetzt. Die Direktorin der Kunsthalle, Meike Behm, Heribert Lange, Vorsitzender des Forums Juden-Christen und der BN-Fraktionsvorsitzende Robert Koop hatten dazu ein breites Bündnis organisiert.

Anlass war die ausländerfeindliche Buttat in Hanau, bei der ein 43-jähriger Deutscher in der Nacht zum Donnerstag neun Bürger mit Migrationshintergrund erschossen hatte. Der Mann tötete auch seine Mutter und richtete sich dann selbst. In den musikalischen Beiträgen der Gruppen Zain Landozz & Friends sowie Tobias Bako & Friends wurde zu Gewaltlosigkeit aufgerufen. Meike Behm, Direktorin der Kunsthalle Lingen, las aus dem Buch von Carolin Emcke „Gegen den Hass.“ Die Flut des Hasses dürfe nicht weiter anschwellen, mahnt Emcke.

 Deutliche Botschaften hatten die Redner während der Mahnwache: Oberbürgerbürgermeister Dieter Krone: „Es ist überwältigend zu sehen, wie viele von ihnen sich heute auf den Weg gemacht haben, um hier und jetzt ihre Solidarität mit den unschuldigen Opfern von Hanau zum Ausdruck zu bringen. Und gleichzeitig zu zeigen: Wir lassen uns nicht vergiften von fremdenfeindlichen Parolen und Hasstiraden.“ Das tiefe Mitgefühl gelte den Angehörigen, Freunden und Bekannten der grausam, brutal und heimtückisch ermordeten Opfer, der Verletzten sowie allen Hanauer Bürgern. „Gleichzeitig stehen wir heute aber auch hier, um allen Hetzern rechter Parolen und rechter Gewalt entgegenzurufen: Wir nehmen eure dumpfen Phrasen und manipulativen Kommentare nicht länger hin.“ 

Der in Lingen lebende Musiker Zain Landozz aus Togo sang das Lied Biassi. Das heißt übersetzt „Warum?“ Er rief allen Menschen zu: „Nie wieder Gewalt! Wir wollen in Frieden leben!“ Foto: Ludger Jungeblut

Krone betonte, dass rechtsradikales Gedankengut in Lingen keinen Platz habe und auch nicht in Deutschland. Die AfD-Bundesspitze griff er scharf an. Diese versuche, die Taten in Hanau zu verharmlosen und als Gewaltakt eines einzelnen Irren zu bezeichnen, der nicht im Zusammenhang mit der AfD stehe. Der Oberbürgermeister: „Eine Partei, die Rechtsextremismus in ihren Reihen duldet, deren Mitglieder zum Teil völkische und rassistische Anschauungen vertreten oder die Verbrechen der Nazis verharmlosen und die auf populistische Stimmungsmache setzt, ist untragbar. Wir wolle diese Partei nicht in dieser Stadt.“ Damit spreche er für alle im Rat vertretenen Fraktionen.

Lingen stehe für Menschlichkeit, Vielfalt und Respekt. Hanau zeige, wie wichig es sei, die Werte unserer Demokratie, der Freiheit und der Mitmenschlichkeit zu verteidigen. „Terrorakte wie diesem dürfen wir nicht ohnmächtig begegnen, sondern wir müssen unsere Stimme erheben und lautstark für unsere Werte eintreten“, hob der Oberbürgermeister in seiner Rede hervor.

Heribert Lange, Forum Juden-Christen: Der Vorsitzende des Forums verlas die Namen der Toten, um dann um eine Schweigeminute zu bitten. Er zitierte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth mit den Worten: „Am Anfang steht der Angriff gegen die Menschlichkeit. Ihm folgt alsbald der Angriff gegen die Menschen.“ Die Vorstellung, dass das, was in Halle und jetzt in Hanau passiert sei, das Werk von Irren oder kranken Menschen sei und entsprechend einzuschätzen, sei nicht einmal halb richtig. „Auch der auf diese Weise kranke Mensch nimmt seine Wahnbilder aus dem Leben dieser Gesellschaft: aus ihrem Reden, aus ihrem Handeln und aus ihren Agressionen, auch den verbalen.“

Die krude Ideologie von der völkischen Gemeinschaft entlasse Menschen aus ihrer unveräußerlichen Menschenwürde und erkläre sie zum Freiwild. Lange rief dazu auf, gegen den Ungeist der Menschenverachtung, das eherne Gesetz der Faschisten, aufzustehen. Lange: „Lassen Sie uns aneinander an die Hand nehmen und uns stark machen und zusammen und einmütig Nein sagen, wenn diese Rattenfänger mit ihrem uralten Gift unsere Gesellschaft durchqueren, um ihr verhängnisvolles und inzwischen viel zu weit fortgeschrittene Werk der Spaltung der Gesellschaft aufzuhalten und zu beenden.“

Petra Tiesmeyer, DGB: Die Geschäftsführerin der DGB-Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, erklärte: „Dieser Hass, diese Menschenverachtung, die sich auch in dieser Tat in Hanau wieder zeigt, macht sprachlos. Wir alle stehen heute hier, um unsere Betroffenheit, unser Mitgefühl und auch unsere Wut zu zeigen.“ Nach ihrer Ansicht fallen diese Taten und deren Täter nicht einfach vom Himmel. Dieser Hass, diese Menschenverachtung sei gezielt geschürt worden. „Sollten wir nicht aus der Geschichte lernen? Wir wissen doch aus der Zeit des Nationalsozialismus, wie es begann und wohin das führte.“

Die rechtspopulistische Rhetorik habe inzwischen mit der AfD Einzug in deutsche Parlamente gehalten. Laut Tiesmeyer erdreisten sich deren Vertreter, für ihre eigenen Hasstiraden diie Verantwortung abzulehnen und begeben sich mal wieder in die Opferrolle. Ausdrückllich dankte Tiesmeyer dankte Oberbürgermeister Krone und dem Lingener Stadtrat für deren klare Haltung, der AfD in der Stadt keinen Raum zu lassen.

Sie forderte Zivilcourage: „Wir müssen im Alltag, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft oder in der Kneipe, im Zug, Bus und auf der Straße alle unterstützen und zu Hilfe eilen, die mit rechten Parolen und rassistisch beschimpft oder gar tätlich angegriffen werden. Es darf keine weiteren Opfer geben!“

Das Lied Imagine, die berühmte Friedenshymne von John Lennon, sang Theresa Nguyen. Foto: Ludger Jungeblut

Marie Beenken, Schülerin: „Bildung ist das beste Mittel gegen den irrationalen Hass“, sagte Marie Beenken. Die stellvertretende Schülersprecherin des Gymnasiums Georgianum setzte sich dafür ein, die Migrationen wertzuschätzen und ihnen die Wichtigkeit zuzuschreiben, die sie in der heutigen globalisierten Weg verdiene. Der Gruppe Tobias Bako & Friends blieb die Aufgabe, mit ihrer Sängerin Theresa Nguyen die Teilnehmer der Mahnwache mit dem berühmten Lied „Imagine“ von John Lennon und der Hoffnung auf ein friedliches Miteinander nach Hause zu schicken.

Text: Ludger Jungeblut
Quelle: www.noz.de/lokales/lingen/artikel/2002963/1000-buerger-in-lingen-sagen-rassistischer-gewalt-den-kampf-an
vom 24.02.2020

Im Podcast der Ems-Vechte-Welle ist auch Marie Beenken zu hören!

Viel Applaus für junge Talente: Leni Storm aus Lingen gewinnt Kreisentscheid der Vorleser

Den Kreisentscheid beim, Vorlesewettbewerb gewann Leni Storm vom Gymnasium Georgianum (Mitte vorn). Foto: Sebastian Hamel

Sie trägt nicht nur den Nachnamen eines bekannten deutschen Schriftstellers, für Leni Storm aus Lingen spielt Literatur auch tatsächlich eine bedeutende Rolle. Aus einem ihrer zahlreichen Lieblingsbücher, namentlich „Wörter mit L“ von Autorin Tamara Bach, hat die Schülerin des Gymnasiums Georgianum eine Textpassage vor großem Publikum vorgetragen – und damit den Sieg beim Vorlesewettbewerb der Sechstklässler errungen.

Bei der Veranstaltung in der Marienschule in Lingen konnte sie sich gegen zehn weitere Schüler aus dem gesamten Emsland durchsetzen und darf somit im April beim Bezirksentscheid antreten, welcher ebenfalls in Lingen ausgetragen wird.

Simone Knocke, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek Lingen, hieß die Mädchen und Jungen sowie zahlreiche Eltern und Lehrkräfte in der Schulaula willkommen. Sie sprach den Teilnehmern Mut zu: „Ihr habt euch ja schon zweimal durchgesetzt – als Klassen- und als Schulsieger.“ Nun folgte also der Entscheid auf Kreisebene.

Gestaltet wurde der Wettbewerb in zwei Runden: Zunächst durften die Sechstklässler eine selbst gewählten Text lesen, den sie zuvor ausgiebig vorbereiten konnten. Neue Werke wie „Freedom. Die Schmahamas-Verschwörung“ des YouTubers Paluten fanden sich ebenso darunter wie  die Klassiker „Harry Potter“ oder „Hanni und Nanni“. In Runde zwei galt es, die Herausforderung eines unbekannten Textes meistern. Dazu legte Simone Knocke ihnen das neue Jugendbuch „Grüne Gurken“ von Lena Hach vor, welches von der tollpatschigen Teenagerin Lotte handelt, die sich in ihrer neuen Heimat Berlin zurechtfinden muss.

Die vierköpfige Jury – bestehend aus Mechthild Jasper von der Katholischen Öffentlichen Bücherei Groß Hesepe, Karin Wilde von der Trinitatis-Bücherei Lingen, Andrea Salomon von der Buchhandlung Holzberg aus Lingen sowie Vorjahressiegerin Paulina Degenhardt – hatte keinen leichten Job. Die Expertinnen mussten einerseits die Lesetechnik – also Sicherheit, Aussprache und Tempo – beurteilen, andererseits auf die Interpretation – also die inhaltliche und atmosphärische Gestaltung – achten. Bei den eigenen Texten war zudem die Auswahl der Passage ein Kriterium, etwa ob der Abschnitt schlüssig ist und Interesse am Buch weckt.

Dann folgte der spannende Moment: „Es war sehr schwer für uns, denn alle waren gut“, befand Jury-Mitglied Paulina Degenhardt. Letztlich konnte Leni Storm jedoch am meisten überzeugen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte die Siegerin anschließend im Gespräch mit der Redaktion. Zu ihren Gefühlen beim Auftritt meinte sie: „Es war schon aufregend, aber auch toll, dass so viele Leute zuhören.“

Leni Storm bei ihrem Vortrag. Foto: Sebastian Hamel

Marko Wittstruck, Schulleiter der Marienschule, zollte allen Beteiligten Respekt für ihren Mut und legte ihnen ans Herz, mit dem Lesen weiterzumachen. „Bleibt dabei und tragt die Freude daran weiter. Lesen beflügelt die Fantasie.“

Der bundesweite Vorlesewettbewerb unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten  wird seit 1959 jährlich von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet. Die Umsetzung erfolgt jeweils mit Partnern vor Ort wie Schulen, Buchhandlungen und Büchereien. Jahr für Jahr nehmen rund 600.000 Sechstklässler aus ganz Deutschland teil. […]

Text: Sebastian Hamel
Quelle: https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/2001898/leni-storm-aus-lingen-gewinnt-kreisentscheid-der-vorleser
vom 24.02.2020

Deutscher Handballbund lobt Projekt von HC Lingen und Gymnasium Georgianum

Ein Paradebeispiel für Kooperation

Da macht Schule Spaß: Die Handball-AG des Georgianums erhielt für das beste Kooperationsmodell „Weiterführende Schule – Verein“ eine Auszeichnung des DHB. Mit den Schülern präsentierten Marc-André Kaufhold, Guido Billig, Manfred Heuer und Andrea Thiel (von links) die Urkunden. Foto: Olaf Schnieders

Sportlich von höchster Stelle stammt die Auszeichnung, die Vertreter des Gymnasiums Georgianum und des Handball-Clubs (HC) Lingen entgegennehmen durften. Der Deutsche Handballbund (DHB) würdigte das Projekt „Talentschule des Sports“, das der HC Lingen mit dem Georgianum seit 2017 mit Leben füllt.

Vor drei Jahren machte sich Marc Linkert als Verantwortlicher des HC Lingen auf den Weg zum Georgianum. Sein Ziel: Er wollte in der Schule für gemeinsames sportliches Engagement werben. Drei Jahre später präsentieren sein Vereinskollege und zweiter Vorsitzender Guido Billig, Schulleiter Manfred Heuer, Marc-André Kaufhold, Fachobmann für Sport, und Elternvertreterin Andrea Thiel nicht ohne Stolz die Urkunde vom Deutschen Handballbund. Das Georgianum hat für seine Arbeit mit dem HC Lingen den Sportförderpreis „Weiterführende Schule“ gewonnen. Dotiert ist die Auszeichnung mit 750 Euro. Das Geld fließe, so die Verantwortlichen, in die sportliche Ausstattung der AG.

Der DHB beschreibt auf seiner Website das Projekt „Talentschule des Sports“ als „ein Paradebeispiel, wie eine Kooperation zwischen einem Handballverein und einer engagierten Schule entstehen und besonders bestehen kann“. Die Kooperation zwischen Schule und Verein verlief erfolgreich, berichtet Guido Billig: „Wir konnten einige der jungen Sportler auch für den Verein gewinnen und weiter aufbauen.“ Nicht zuletzt durch die guten Kontakte zur HSG Nordhorn-Lingen erreichte die AG des Georgianums ein hohes sportliches Niveau.

In der Arbeitsgemeinschaft spielen Jungen der Jahrgänge 2007 und 2008; das ist die D-Jugend. Das Training begleiten unter anderen Johannes Korte, der für die A-Jugend der HSG spielt und sein Freiwilliges Soziales Jahr am Georgianum absolviert, sowie sein Teamkollege Luke Stricker. Sie bringen die Professionalität aus dem HSG-Training mit in die AG. Auch Bundesligaspieler Alex Terwolbeck stieß beim Training schon zu den jungen Talenten und bestärkte sie in ihrer Motivation für den Sport.

Schulleiter Manfred Heuer verweist im Gespräch auf weitere Sportarten, bei denen das Georgianum Talente fördert und entwickelt und eng mit den Vereinen vor Ort arbeitet. Tennis, Turnen, Rudern und Fußball zählen neben Handball dazu. Auch habe man extra eine Sportklasse eingerichtet, um die starken Sportler gewinnen und aufbauen zu können.

Besonders erfolgreich dabei waren bislang die Fußballmädchen, die sich fünf Jahre in Folge für den Bundesentscheid der Schulen qualifizieren konnten. 2015 holten die Georgianerinnen sogar den Titel. Neu sei eine Zusammenarbeit mit dem Jugendleistungszentrum Emsland, die sich aktuell in Vorbereitung befinde, so der Schulleiter.

Text: Olaf Schnieders

Lingener Tagespost vom 10. Februar 2020

Stricker jubelt seinem Trainer zu

Jugendhandballer hat sich ein hohes Ziel gesetzt

Von Johannes Vehren

Lohne Fußball- und Handballgene wurden Luke Stricker von seinen Eltern Hardy und Heike in die Wiege gelegt. Einige Jahre übte der 17-Jährige beide Sportarten erfolgreich aus, doch dann entschied er sich in der C-Jugend, eingleisig zu fahren.

Sein Vater ist sportlicher Leiter beim Fußball-Landesligisten Union Lohne, sein Bruder Phil spielt in der ersten Mannschaft der Eisernen, und seine Mutter war früher eine gute Handballspielerin auf Bezirksebene. Luke spielte zunächst Fußball und fing in der Grundschule an, Handball zu spielen.

Bis zur C-Jugend kickte er bei seinem Heimatverein in Lohne und ebenso in einer Auswahlmannschaft. Doch die Liebe zum Handball war größer. Schon seit der zweiten Klasse schoss der 17-Jährige den Ball nicht nur mit dem Fuß, sondern nahm ihn auch gerne in die Hand. Mit einem Freund meldete er sich in der Grundschule bei einer Handball AG an.

Gemeinsam fingen die beiden anschließend das Handballspielen an. Stricker erzählt, dass sein Kumpel ihn zunächst davon überzeugen musste.

„Der Aufwand mit Handball und Fußball neben der Schule wurde dann irgendwann zu groß“, erklärt der Rückraumspieler seine Beweggründe, mit dem Fußball aufzuhören.

In der C- und B-Jugend spielte er für die SG Lingen-Lohne und wechselte im vergangenen Sommer in die A-Jugend der HSG Nordhorn-Lingen. Seine Trainer sind dort zum einen Thorsten Schwarz sowie Bundesliga-Spieler Lasse Seidel. Durch ihn hat Stricker nochmals einen anderen Blick auf den Sport bekommen: „Lasse ist ein cooler Typ und hat viel Wissen.“ Seidel habe ihn einen Schritt weitergebracht, und er gibt seinen Spielern viele Eindrücke aus dem Profi-Geschäft.

Innerhalb der A-Jugend lautet Seidels Spitzname „Cheffe“. „Es ist cool, ihn bei den Spielen auf der Platte zu sehen“, gesteht sein Schützling. Stricker verfolgt die Mannschaft von Trainer Geir Sveinsson in der Bundesliga sehr intensiv und probiert, bei vielen Heimspielen in der Halle zu sein.

Der Fußball ist aber weiterhin ein Bestandteil in seiner Freizeit, denn viele seiner Freunde treten gegen den Ball. „Am Samstag ab 15.30 Uhr ist Bundesligagucken ein Pflichttermin für uns“, erklärt der Fan des Hamburger SV.

Strickers großes Ziel ist es, für die erste Mannschaft der HSG auszulaufen. Er zeigt sich allerdings auch realistisch: „Das wird sehr schwer werden.“ Zudem möchte er in zwei Jahren sein Abitur am Gymnasium Georgianum in Lingen absolvieren und anschließend studieren.

Lingener Tagespost vom 30.01.2020

Klassik, Musical und Rock

Schüler aus vier Gymnasien bilden ein Schulorchester mit 120 Musikern

Aus vier mach eins – ein Orchester mit Schülern aus vier Schulen, darunter das Gymnasium Georgianum aus Lingen, kassierte großen Applaus beim ersten Abschlusskonzert des Orchestertreffen Frenswegen. Foto: Peter Löning

Von Peter Löning

120 Schüler bilden ein Sinfonieorchester. Das ist eine Größenordnung, die heute wohl kaum eine Schule allein stemmen kann. Umso interessanter ist da die Idee, sich mit Orchestern anderer Schulen zusammenzutun.

In der letzten Woche trafen sich also die Orchester von Gymnasien aus Bersenbrück, Melle, Nordhorn und auch Lingen zu einer intensiven Probenwoche im Kloster Frenswegen. Das Gymnasium Georgianum ist erst seit vergleichsweise kurzer Zeit Teil dieses Projektes. Umso erfreulicher war wohl die Resonanz beim ersten von insgesamt drei Abschlusskonzerten in der prall gefüllten Aula des Lingener Gymnasiums.

Ungeahnte Klangfülle

Acht Musiklehrer der teilnehmenden Schulen dirigierten im Wechsel ein weit gefächertes Programm aus klassischer Musik, aus Film- und Musicalsequenzen wie auch mit „Guns ’n’ Roses“ fetzigem Rock. Mozarts Flötenkonzert war ebenso dabei wie Schuberts „Unvollendete“ h-Moll-Sinfonie, aber auch der „König der Löwen“ und als krönender Abschluss ein Ausflug zu Harry Potter.

Dabei beeindruckt zuallererst die ungeahnte Klangfülle, die ein solches Ensemble zu erzeugen in der Lage ist. Aber auch das erstaunliche Niveau, das hier vorgelegt wurde, überragt bei Weitem das, was man anderenorts für gewöhnlich von sogenannten Orchesterklassen erwarten kann. Das macht Freude und ist hörbar bei den Spielern und auch im Publikum.

Der stete Dirigentenwechsel machte den jungen Musikern allerdings offenbar gelegentlich zu schaffen, ist andererseits aber auch eine besondere Herausforderung für sie. Schlussendlich aber zeigten die Schüler hier Leistungen, die ohne beharrliches und intensives Üben nicht zu meistern sind. Ganz großes Kompliment dazu.

Das Orchestertreffen in Frenswegen hat inzwischen eine beachtliche Geschichte. Erst seit sieben Jahren ist das Gymnasium Georgianum aus Lingen hier mit am Start. In diesem Jahr konnten 23 Schüler aus Lingen sich in einer arbeitsamen Probenwoche mit den Musikern der anderen Schulen auf die drei Abschlusskonzerte vorbereiten.

Die zu spielenden Stücke bekamen die Schüler bereits am Ende des letzten Jahres, ausgesucht in der Regel von den beteiligten Lehrkräften. Hierbei lassen diese durchaus ihre persönlichen Vorlieben durchblicken. Bietet sich aber eine Gelegenheit wie in diesem Jahr, wo der 17-jährige Bersenbrücker Schüler Marvin Lorenz Mozarts Flötenkonzert im Repertoire hat, kann auch dieses umgesetzt werden.

So ist neben der reinen Orchestergröße auch die intensive Arbeitsweise, aber auch die beinahe familiäre Gemeinschaftsatmosphäre in der Probenwoche, wie auch die anschließenden drei großen Konzerte eine wertvolle Erfahrung. Schon zu Schuljahresbeginn, so heißt es, kommen ungeduldige Fragen, wann es denn wieder losgehe.

Ein großartiges Konzept, ein tolles Konzert, das mit großem Applaus bedacht wird. Zugabe muss sein.

Lingener Tagespost vom 28.01.2020

Lingen macht Party, und das Wetter feiert mit

Altstadtfest mit viel Musik und der Familientag am Sonntag locken Tausende in die Innenstadt

Das 39. Altstadtfest in Lingen hat am Wochenende bei traumhaftem Spätsommerwetter Zigtausende aus nah und fern angelockt, um auf dem Marktplatz und den umliegenden Plätzen ausgiebig zu feiern.

So, wie es sich Jan Koormann von der Geschäftsführung Lingen Wirtschaft + Tourismus (LWT) gewünscht hatte: „Gutes Wetter, gute Laune und Stimmung, sehr viele Besucher und dass alles positiv verläuft“, blieb es während der drei Tage und Abende. Zwei treffsichere Schläge brauchte Oberbürgermeister Dieter Krone beim Fassanstich, und alles lief nach der offiziellen Eröffnung.

„Es ist für mich eine ganz besondere Ehre, so etwas tun zu dürfen. Wenn ich in die Runde schaue, das fantastische Riesenrad sehe, dann freue ich mich auf das traditionelle Altstadtfest und darauf, was hier auf den verschiedenen Plätzen und in den Straßen geboten wird“, sagte der sichtlich gut aufgelegte Oberbürgermeister, trank auf das Wohl der kommenden drei Tage und wünschte allen viel Spaß und Vergnügen.

Vor dem Alten Rathaus intonierte die Band „Sonic & Smoke“ den Tina-Turner-Hit „Simply the best“, der als Leitsong über dem Altstadtfest schwebte und die Grundidee untermauerte: Einfach das Beste. Dank guter Vorbereitung, Organisation und breiter Unterstützung konnten die Besucher aus nah und fern die unterschiedlichsten Veranstaltungen so genießen, wie sie es sich gewünscht hatten.

Ob auf dem Marktplatz, am Pulverturm, dem Universitätsplatz, im Amtsgerichtshof, am Pferdemarkt und am Neuen Rathaus: Bereits der Freitagabend und vor allem der bestens besuchte Samstagabend war für die meisten pure Lebensfreude. Familien, Freunde und größere Gruppen genossen die Atmosphäre, hörten ihre Musik an sechs Bühnen, fühlen sich wohl. „Hier treffen wir Leute, die wir oft das ganze Jahr nicht gesehen haben“, erzählen Claudia und Martin und wollen sich im Riesenrad das erleuchtete Lingen bei Nacht anschauen.

Am Freitagabend sind die zahlreichen Besucher im Amtsgerichtshof von School-Stage mit den Bands Relics, Georgie’s Groove Orchestra vom Georgianum und Francis’ Finest vom Franziskusgymnasium begeistert. Tobias Bako hat die „alten Hasen“ wieder mit auf der Bühne, bedankt sich bei den Kivelingen für die „tolle Idee und Umsetzung“, dass drei Schulbands nacheinander auftreten können. […]

Lingener Tagespost vom 23.09.2019 (gekürzt)

Europa ist am Georgianum wichtiges Thema 

Zweijähriges Projekt Heimatkunde 2.0 beendet / Gymnasium ist eine von zehn Europaschulen im Emsland

Der Abschluss des zweijährigen Erasmus+-Projektes „Heimatkunde 2.0 – von der Heimat digital erzählen“ sowie die Rezertifizierung als Europaschule ist am Freitag am Gymnasium Georgianum mit mehreren Ehrengästen gefeiert worden. Foto: Carsten van Bevern

LingenMit Partnerschulen in Italien und Ungarn hat sich das Georgianum seit 2017 am Erasmus+-Projekt „Heimatkunde 2.0 – von der Heimat digital erzählen“ beteiligt. Nach dem offiziellen Projektende bleibt Europa aber ein wichtiges Thema, ist das Gymnasium doch weiter eine von zehn Europaschulen im Emsland.

„Trotz aller Sprachbarrieren haben wir schnell gemerkt, wie viele Gemeinsamkeiten wir doch haben. Und man kann nicht über andere Menschen und Länder urteilen, ohne dort gewesen zu sein und sich kennengelernt zu haben. Am besten nicht nur im Urlaub, sondern direkt bei einheimischen Familien.“ Die Zwölftklässlerin Clara Wusterack hat schon mehrere derartige Erfahrungen sammeln können, war über das Jugendaustauschprogramm des Lingener Rotary-Clubs bereits in Zimbabwe und ist von dem nun abgeschlossenen Erasmus+-Projekt an ihrer Schule und den Kontakten zu Gleichaltrigen aus Italien und Ungarn begeistert.Filme und Interviews

Was ist meine Heimat? Wo habe ich meine Wurzeln? Wo bin ich zu Hause? Unter anderem diesen Fragen sind die Teilnehmer des Erasmus-Projektes „Heimatkunde 2.0 – von der Heimat digital erzählen“ vom Georgianum und Partnerschulen aus Lucca und Mezöberény seit 2017 nachgegangen. Die rund 120 Jugendlichen haben mit dem Smartphone Filme produziert, Flüchtlinge interviewt und im Ludwig-Windthorst-Haus bei einem Planspiel europapolitische Zusammenhänge kennengelernt.

Und sie haben ihre Partnerschulen besucht, haben dort in den Familien ihrer Mitschüler gelebt und so das alltägliche Leben in Ungarn und Italien kennengelernt und auch über das Projektende hinaus bestehende Freundschaften geschlossen. Auch die aktuelle Politik spielte dabei immer wieder eine Rolle. „In Ungarn wurde natürlich auch über die Flüchtlingsproblematik gesprochen – es gab Pro und Kontra. Auf jeden Fall ergab dies neue Perspektiven für die eigene Meinung“, erklärte die diesjährige Abiturientin Rebecca Rolfes, die bei der offiziellen Abschlussveranstaltung in der Aula als ehemalige Schülerin von ihren Erfahrungen berichtete.

„Weltoffenheit, Solidarität und Toleranz sind Werte, die wir an unserer Schule vermitteln und mit Leben füllen wollen“, erklärte Schulleiter Manfred Heuer, und so heißt es auch im Leitbild der Schule: „Die Pflege internationaler Kontakte und die vielfältige fremdsprachliche Bildung unserer Schülerinnen und Schüler nehmen einen hohen Stellenwert ein.“

Ein breites Fremdsprachenangebot, bilingualer Unterricht in immer mehr Fächern, Austauschprogramme und Projekte wie dieses gehörten daher laut Heuer zum selbstverständlichen Profil der Schule, die seit 2008 auch als eine von zehn Schulen im Emsland als Europaschule zertifiziert ist. Erst im Juni 2019 haben Heuer und der für diesen Bereich und auch das Projekt „Heimatkunde 2.0“ zuständige Lehrer Gerd Höckner in Osnabrück die Rezertifizierungsurkunde erhalten.Lob vom Abgeordneten

„Diese Rezertifizierung ist dabei kein Selbstläufer, sondern ein aufwendiges Verfahren mit einer kritischen Bestandsaufnahme. Sie zeigt aber den hohen Stellenwert dieser Auszeichnung für uns“, erklärte Heuer. Zudem sei die Schule aber auch Umweltschule, sportfreundliche Schule, Schule ohne Rassismus und jüngst erst als Humanitäre Schule ausgezeichnet worden.

Dies und auch die von den Schülern präsentierten Ergebnisse des Heimatkunde-Projektes freute auch den Ersten Kreisrat Martin Gehrenkamp als Vertreter des Schulträgers: „Dank dieses Engagements schafft es das Georgianum, Schüler verschiedener Nationen miteinander in Kontakt zu bringen. Das ist wichtig. Denn Frieden wächst, wenn fremde Menschen miteinander reden und dadurch Vertrauen aufbauen können.“

Lob gab es an diesem Tag auch vom für die Region zuständigen Europaabgeordneten Jens Gieseke: „Das sind tolle Auszeichnungen und engagierte Schüler an dieser Schule.“ Derartige Programme aus Austauschmöglichkeiten böten große Chancen für die heutige Jugend: „Und was bedeutet da der Brexit? Jugendliche aus Großbritannien werden künftig von diesen Möglichkeiten nicht mehr profitieren können.“

Dabei sei Erasmus+ ein erfolgreiches Programm, für welches von 2014 bis 2020 insgesamt 14,7 Milliarden Euro zur Verfügung standen und stehen. „Künftig soll für diesen Bereich noch mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Natürlich unter dem Vorbehalt, wie der Haushalt nach dem Brexit aussehen wird“, erklärte Gieseke.

Unabhängig von der Größe des Geldbeutels

In Vielfalt geeint: Der Leitspruch der Europäischen Union verdeutlicht, dass jede Kultur, jede Tradition und jede Sprache eine Bereicherung und wichtiger Teil einer europäischen Identität ist.

Diese Vielfalt auch kennenlernen zu können – nicht nur aus Büchern, sondern real bei Austauschprogrammen, beim Wohnen in Gastfamilien, beim Studieren an fernen Hochschulen oder bei handwerklichen Praktika – ermöglicht seit vielen Jahren unter anderem das Erasmus-Programm. Und zwar unabhängig von der Größe des Geldbeutels der Teilnehmer oder deren Eltern.

Dieses Programm hat damit einen guten Anteil daran, dass zumindest die meisten Menschen in Europa seit beinahe 75 Jahren in Frieden leben können. Denn Menschen, die sich kennen und Verständnis für Besonderheiten ihrer Nachbarn haben, treten sich seltener feindselig gegenüber.

Von daher ist es gut, wenn nicht nur die zehn Europaschulen im Emsland dieses Programm ebenfalls nutzen und den Bewerbungsaufwand nicht scheuen. Neben Schülern, Lehrern und Eltern profitiert davon die ganze Gesellschaft. Wichtig in einer Zeit, in der jeden Tag deutlicher wird, das selbst der europäische Gedanke ein durchaus fragiles Gebilde ist und derzeit in zumindest einigen Ländern Populismus und Ausgrenzung auf fruchtbaren Boden fallen.

Lingener Tagespost vom 31.08.2019

Zeugnisübergabe in Lingen: Georgianer machen sich „Mit Abiletten auf einen neuen Weg“

Der Abi-Jahrgang 2019 des Georgianums. Foto: Johannes Franke

106 Georgianer haben während der Entlassungsfeier in der Aula des Gymnasiums Georgianum ihre Abiturzeugnisse erhalten.

„Sie und Ihre Eltern konnten damals noch nicht ahnen, dass Sie einmal die letzten G8er in Niedersachsen sein werden“, sagte Schulleiter Manfred Heuer. In seiner Festrede verdeutlichte er die großen Herausforderungen und ging vor allem auf den „anspruchsvollen und oft belastenden Weg der Schüler bis zum Abitur“ ein, um nun zurecht mit Stolz den „Schein der Weisen“ entgegennehmen zu dürfen.

Der Abiturjahrgang 2019 am Georgianum
Dieser besondere Jahrgang habe das Schulleben an ganz vielen Stellen mitgeprägt und dem Kollegium sehr viel zurückgegeben. Heuer verwies auch auf die augenblicklichen Aktivitäten, nannte sie „die Kraft der Visionen“. Beifall von Schülern, Eltern, Verwandten, Lehrern erhielt die „Europaschule“, die sich den Zukunftsfragen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ widme.

Heuer dankte allen für die Erziehung zu „verantwortungsbewusst handelnden Staatsbürgern.“ Getreu dem Motto gab er ihnen mit auf den Weg, „zur jeweiligen Situation immer das passende Schuhwerk zu tragen“ und solche „Originale“ zu bleiben, „als die wir Sie kennengelernt haben“.

Elternsprecher zollt Schule Respekt
Ralf Brüthöfner dankte als Sprecher der Elternschaft dem Kollegium, „denn Sie haben einen immensen Anteil daran, dass diese jungen Menschen – unsere Kinder – sich so eindrucksvoll entwickelt haben“. Er zollte der Schule „großen Respekt, denn Sie erfüllen eine der wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft“. Benjamin Franklin zitieren appellierte er: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die beste Verzinsung“, und verwies auf lebenslanges Lernen.

Beeindruckend die Rede des Sprechers der Abiturienten, Florian Eckart, der ausdrücklich das „Wir-Gefühl“, die gewachsene, starke „Verbundenheit und Identifikation zum und mit dem Georgianum“ herausstellte.

Ehrungen: (von links) Schulleiter Manfred Heuer, Patricia Uchtmann, Kim Kemmer, Golnaz Alamdarie, Elmedin Martinaj, Annika Thiel und Oberstufenkoordinator Michael Völpel. Foto: Johannes Franke

Patricia Uchtmann gratulierte als Vorstandsmitglied des Fördervereins Golnaz Alamdarie und Kim Kemmer, die ihr Abitur mit der Gesamtnote 1,2 ablegten. Für ihr besonderes schulisches Engagement ehrte sie Annika Thiel und Elmedin Martinaj.

Musikalisch umrahmt wurde die Entlassungsfeier vom Streicher- und Jugendchor Emsland den Alexander Neubauer dirigierte.

Text: Johannes Franke

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/1790078/georgianer-machen-sich-mit-abiletten-auf-einen-neuen-weg; 28.06.2019

Fotos: Johannes Franke

Impressionen von der Abiturentlassungsfeier

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Fotos: Stefan Koch

Spendensammlung während des Abiturgottesdienstes

Michel Börner, Tim Gebbe und Annika Thiel (v. li.) halten den Scheck für die DKMS

Die Spende wurde während des Abiturgottesdienstes gesammelt und beträgt insgesamt 810,39 Euro. Das Geld kommt der DKMS zugute, die Stammzellspenden an Patienten vermittelt, die an Blutkrebs erkrankt sind.

Text: Annika Thiel

Die Mischung macht’s: Wenn das Lingener Männerquartett auf Georgie’s Groove Orchestra trifft

Das Lingener Männerquartett und Georgie's Groove Orchestra gaben ein gemeinsames Konzert im Gymnasium Georgianum Lingen: "Die Mischung macht's!" Foto: Sebastian von MelleDas Lingener Männerquartett und Georgie’s Groove Orchestra gaben ein gemeinsames Konzert im Gymnasium Georgianum Lingen: „Die Mischung macht’s!“ Foto: Sebastian von Melle

„Die Mischung macht’s!“ Unter diesem Motto gaben das Lingener Männerquartett (LMQ) und Georgie’s Groove Orchestra (GGO) ein überzeugendes Konzert im Gymnasium Georgianum in Lingen.

Manfred Heuers Augen leuchteten. Gerade war der Kennenlernvormittag der künftigen fünften Klassen vorbei, und schon wieder füllten Alt und Jung die große Aula seiner Schule. Der Rektor des Georgianums begrüßte weit mehr als 100 Gäste zum gemeinsamen Konzert der alten Herren und der jungen Hüpfer.

Das Lingener Männerquartett wird von einer charmanten Frau geleitet: Eline Harbers. Foto: Sebastian von Melle

Es begann „An einem Tag im Frühling“ mit charmanten Soli der Altistin und Leiterin des LMQ, Eline Harbers. Auch „Das Meer“ und „Ich wollte wie Orpheus singen“ kamen gut artikuliert und sauber intoniert daher dank ihrer vokalistischen Animation und der einfühlsamen Klavierbegleitung des Arrangeurs Peter Nijland. Der Chorsänger Rolf Krebber sorgte für eine rheinisch-sympathische Moderation, in der er den Generationen verbindenden Charakter des Konzerts betonte. „Hier sitzt der Opa im Publikum, und Vater und Sohn stehen auf der Bühne“, freute sich Krebber.

Den jungen Leuten gratulierte er zu den Fridays-for-Future-Protesten: „Wir 68er sind jetzt alt geworden, aber auch wir haben gegen Wettrüsten und Atomkraft demonstriert.“ Passend dazu erklang angemessen ernst der Klassiker der Friedensbewegung, „Sag mir, wo die Blumen sind“ mit energischer Steigerung, schönem Intermezzo und ruhigem Schluss. Sehr fein.

Rolf Krebber führte sympathisch durch den Abend. Foto: Sebastian von Melle

Wie am Schnürchen gelangen mehrere Wechsel zwischen LMQ und GGO. Jeder wusste, wo sein Platz war (auch Maximilian und die Technik-AG), und dies wurde durch kluge, wertschätzende Moderation aufgelockert. „Jugendliche sind in vielen Dingen den Älteren voraus, wir können voneinander lernen“, so Rolf Krebber. „Walking on Sunshine“, „Price Tag“, „Narcotic“ und „Valerie“ waren die ersten vier Nummern der Musiker um Tobias Bako. Seinen kleinen Sohn Michel holte der Musiklehrer kurzerhand auf die Bühne, was dieser sichtlich genoss. „Er singt auch gern, aber momentan läuft es immer auf ‚Heidi‘ hinaus“, so Bako.

Der Leiter von Georgie’s Groove Orchestra: Tobias Bako… Foto: Sebastian von Melle

… und sein musikbegeisterter kleiner Sohn. Foto: Sebastian von Melle

Auf „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ lief das passable Solo von Manfred Heuer hinaus, von Chor und Band gemeinsam gestaltet wie auch der Evergreen „Mit 66 Jahren“.

Das Lingener Männerquartett und Georgie’s Groove Orchestra gaben ein gemeinsames Konzert im Gymnasium Georgianum Lingen. Dessen Rektor Manfred Heuer gab ein überzeugendes Gesangssolo. Foto: Sebastian von Melle

Das Lingener Männerquartett und Georgie’s Groove Orchestra gaben ein gemeinsames Konzert im Gymnasium Georgianum Lingen. Dessen Rektor Manfred Heuer gab ein überzeugendes Gesangssolo. Foto: Sebastian von Melle

Nach der Pause erklangen „Conquest of Paradise“, passend zu den orangefarbenen Krawatten „Aan de Amsterdamse grachten“, „Solang man Träume noch leben kann“ und „Eviva Espana“. Hier kam das Motto „Die Mischung macht’s“ zum Tragen, denn die älteren im Saal klatschten kräftig auf Eins und Drei, die Jugend auf Zwei und Vier, ein wunderbarer Rhythmus-Mix. Tobias Bako erwähnte Fahrten des GGO nach Elbeuf-sur-Seine und begrüßte seine dortige Gastmutter Michelle Lejeune. Aktive und ehemalige, jüngere und ältere GGO-Mitglieder wechselten sich am Mikrofon ab. Eine starke Bläsergruppe, Gitarren, Klavier und ein frisch vom Schützenfest eingeflogener Drummer: 25 Beispiele musikalischer Partizipation.

Foto: Sebastian von Melle

Ausgeschlafenes Gitarrensolo

„Jolene“, „Sunny“, „House of Gold“ und „I Will Survive“ waren die GGO-Hits im zweiten Teil, bevor Alt und Jung gemeinsam mit „It’s Now or Never“ und „Happy“ den Sack zumachten. Als Zugabe Neil Youngs „Rockin‘ in the Free World“ mit einem ausgeschlafenen Gitarrensolo von Mo Eckholt, und schon schmeckte die Grillwurst.

Die Bläsergruppe von Georgie’s Groove Orchestra. Foto: Sebastian von Melle

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/1775637/wenn-das-lingener-maennerquartett-auf-georgies-groove-orchestra-trifft; 17.06.2019

Pop und Klassik beim Sommerkonzert: Schüler des Lingener Georgianums „spielen“ mit dem Geld des Fördervereins

Das große Finale: Musiklehrer Alexander Neubauer dirigiert den Schluss-Song „Shotgun“, zu dem sich fast alle Mitwirkenden auf der erweiterten Bühne versammelt haben. Foto: Johannes Franke

Lingen. Ein festliches Sommerkonzert unter dem Motto „Music made us all unite“ zum 50-jährigen Jubiläum des Fördervereins hat am Donnerstagabend in der vollbesetzten Aula des Lingener Gymnasiums Georgianum stattgefunden.

1969 gegründet, gehört der Förderverein zu den ältesten in Deutschland. In der umfangreichen Chronik ist nachzulesen, wofür die Mitgliedsbeiträge verwendet wurden. Das Ziel bestand darin, „Lehrkräfte nach Lingen zu locken, denn es herrschte Lehrermangel“, berichtete der Vorsitzende Karl-Heinz Vehring, der Eltern, Lehrer Schüler und Ehemalige auch in Namen von Schulleiter Manfred Heuer begrüßt hatte.

In 50 Jahren sind durch Beiträge und Spenden 300.000 Euro der Schule zu Gute gekommen. „Die Musizierenden spielen mit Ihrem Geld“, formulierte der Vorsitzende doppeldeutig. Auf besonderen Wunsch der Schule hatte der Förderverein zuletzt eine für viele Fächer einsetzbare mobile Bühne mit 5000 Euro gefördert. Vehring dankte den mittlerweile 230 Mitgliedern, „die höchste Zahl seit Gründung“.

Mit „House of gold“ und dem Song „Price tag“ ergab sich für Bandleader Tobias Bako die Gelegenheit, dem Förderverein herzlichst zu danken: „Auf die Preisschilder, so die Übersetzung, haben Sie nicht immer geachtet, sondern uns Musiker großzügig unterstützt.“ Applaus erhält auch der Geschäftsführer der Lethmate-Stiftung, Christian Macke. Für etwa 5000 Euro konnte das Georgie’s Groove Orcestra (GGO) Ausstattung anschaffen, unter anderem das Schlagzeug, das bei diesem Sommerkonzert als „Schießbude“ erstmalig zum Einsatz kam.

Der Musik-Fachschaft ist es wichtig, dass die Schüler gemeinsam ihre Interessen und Stärken präsentieren. „Pop und Klassik schließen sich in dieser Programmabfolge überhaupt nicht aus“, betont Musiklehrer Alexander Neubauer. So war der erste Teil mit Gesang, Chormusik, Klavierbeiträgen  und unter Mitwirkung des Streicherchors, Jugendorchesters Emsland, der Streicherklasse sowie Streichquartett der Musikschule des Emslandes klassischer angelegt.

Die flotten Rhythmen „Samba De Janeiro“ der Klasse 7c bildeten vor der Pause die Klammer für den zweiten, populäreren Mitmachteil. Die ansehnliche Tanzchoreographie der 10 c hatte „Hand und Fuß“. Große Geschicklichkeit und Koordination bewies wieder die Cajon-AG unter Leitung von Peter Scholz. Die Nachwuchsband Relics überzeugte mit „Krieger des Lichts“ und „Zombie“. Ein facettenreiches Konzert endete mit dem gemeinsamen Song „Shotgun“.

In seiner Festrede gratulierte Landrat Reinhard Winter dem Förderverein, hob die geleistete Arbeit des Vereins und der Schule hervor. „Sie können stolz sein“, dankte er für das gemeinsame Wirken und wünschte weiterhin einen „beschwingten und mitreißenden Verlauf“.

Text: Johannes Franke

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/1768651/schueler-des-lingener-georgianums-spielen-mit-dem-geld-des-foerdervereins; 12.06.2019

„Die Mischung macht’s“: Lingener Männerquartett tritt mit Georgie’s Groove Orchestra auf

Das Lingener Männerquartett gibt sein Jahreskonzert in diesem Sommer in der Aula des Georgianums. Mit dabei ist auch Georgie’s Groove Orchestra. Foto: Lingener Männerquartett

Lingen. Das Lingener Männerquartett (LMQ) plant einen flotten Start in den Sommer mit seinem Jahreskonzert. Am 15. Juni erwartet die Zuhörer um 17 Uhr in der Aula des Gymnasium Georgianum in Lingen, Kardinal-von-Galen Straße ein abwechslungsreiches und flottes musikalisches Programm. Auch Georgie’s Groove Orchestra wird auf der Bühne stehen.

Dazu haben die Sänger des LMQ neue Songs, die vom Pianisten Peter Nijland arrangiert wurden, unter der Regie von Chorleiterin Eline Harbers einstudiert.

Wenn die Sänger schon in der Aula des Georgianums auftreten, was liegt da näher, als mit Georgie’s Groove Orchestra (GGO) unter der Leitung von Tobias Bako die ausgesprochen musikalischen Hausherren in das Jahreskonzert des LMQ einzubinden? Damit wiederholen das LMQ und das GGO ihre musikalische Zusammenarbeit, die bereits 2015 die Zuhörer begeisterte und nachhaltig in Erinnerung geblieben ist. So lautet das Motto des Konzerts nicht zufällig: „Die Mischung macht’s!“

Die beiden so unterschiedlichen Ensembles werden Songs diverser Stilrichtungen und Epochen präsentieren von Udo Jürgens über Elvis Presley, Bob Dylan, Reinhard Mey bis Katrina & The Waves  – eine bunte Mischung eben.

„Wir freuen uns auf dieses erneute gemeinsame Musizieren mit Georgie’s Groove Orchestra und sind uns sicher, dass wir mit unserem bunten Programm eine breite Zuhörerschaft aus allen Altersgruppen mit unterschiedlichem musikalischen Geschmack ansprechen werden“, wird der Vorsitzende des LMQ Uwe Siebert in einer Pressemitteilung zitiert. „Beim anschließenden Grillen gibt es dann sicher Gelegenheit zum regen Austausch“, ergänzt Schulleiter Manfred Heuer.

Karten gibt es für 12 Euro (Schüler und Studenten: 8 Euro im Vorverkauf bei der Tourist Info Lingen, Tel.: 059191 44144.

https://www.noz.de/lokales/lingen/artikel/1755405/lingener-maennerquartett-tritt-mit-georgie-s-groove-orchestra-auf; 5.6.2019

#fridaysforfuture: 400 Schüler demonstrieren in Lingen gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung

Rund 400 Schüler haben auf dem Lingener Marktplatz gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung protestiert. Foto: Wilfried Roggendorf

Lingen. Die Bewegung #fridaysforfuture, bei der Schüler während der Unterrichtszeit gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung demonstrieren, hat auch Lingen erreicht. Am Freitagvormittag versammelten sich rund 400 junge Leute auf dem Marktplatz und setzten sich lautstark für eine bessere Umwelt ein.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, rufen die jungen Demonstranten. Jetzt müsse in Sachen Klimawandel gehandelt werden, denn „es ist NOCH nicht zu spät“, wie es auf einem Plakat zu lesen ist. Auf die Verschmutzung der Weltmeere mit Mikroplastik macht ein anderes Schild aufmerksam: „Früher war der Fisch in der Packung, heute ist die Verpackung im Fisch.“ Anfangs können sich die Sprechchöre, die von einigen vor dem historischen Rathaus stehenden Schülerinnen angestimmt werden, noch nicht so recht durchsetzen. „Wir bräuchten ein Megafon“, stellt Amelie fest. Doch als sich die Gruppe mitten in die Schar der Demonstranten begibt, stimmen deutlich mehr Schüler in die Sprechchöre ein.

Auch starker Nieselregen hielt rund 400 Schüler nicht davon ab, auf dem Lingener Marktplatz gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung zu protestieren. Foto: Wilfried Roggendorf

Für die 15-jährige Amelie sind Klimawandel und Umweltverschmutzung wichtige Themen. Deshalb nimmt sie an der Demonstration der Schüler teil. „Jeder einzelne, der teilnimmt, bewirkt etwas“, sagt die Schülerin des Gymnasiums Georgianum. Wenn sich jemand bei diesen Themen enthalte, sei dies leider auch eine Entscheidung. Unter ihnen ist auch der 14-jährige Lennart. „Ich möchte etwas verändern“, erklärt er. Und Lennart ist sich sicher: „Wenn das viele wollen, wird sich etwas ändern.“ E rfände es besser, wenn auch Lehrer und Eltern sich an der Demonstration beteiligen würden. Doch von diesen ist am Freitag auf dem Lingener Marktplatz nichts zu sehen.

Schulleiter Heuer: Können das als Schule akzeptieren
Sanktionen, weil sie statt im Unterricht zu sitzen auf dem Marktplatz demonstrieren, müssen Amelie, Lennart und die anderen Gymnasiasten nicht fürchten. „Die Schüler wissen, dass sie nicht beurlaubt sind und das es eine Schulpflicht gibt“, erklärt Manfred Heuer, Schulleiter des Gymnasiums Georgianum. Aber die Schüler hätten abgewägt und entschieden, dass ihnen das Anliegen der Demonstration wichtiger sei. „Wenn wir diesen Abwägungspozess erleben und sehen, dass sich die Schüler ernsthaft mit diesen Fragen befassen und nach ihrem Wertegefüge entscheiden, können wir das als Schule akzeptieren“, sagt Heuer. Daher würden die Schüler für die einmalige Teilnahme nicht sanktioniert. „Wir wollen schließlich junge Menschen heranziehen, die ihrer Verantwortung gerecht werden“, erklärt Heuer.

Schulleiter Klumparendt: Aussage von Lindner nicht hinnehmbar
Ähnlich sieht dies Heuers Kollege Heinz-Michael Klumparendt vom Franziskusgymnasium. Die beiden Schulleiter haben sich im Vorfeld abgestimmt.“ Das unentschuldigte Fehlen nicht zu sanktionieren, hat auch damit zu tun, dass das Anliegen sinnstiftend ist“, erklärt Klumparendt.“ Er sehe durchaus eine Berechtigung, auf die Problematik des Klimawandels hinzuweisen. Für Klumparendt ist die Aussage des FDP-Vorsitzenden Christian Lindner, Klimaschutz „sei eine Sache für Profis und nicht für Kinder“, so nicht hinnehmbar.

Rund 400 Schüler haben auf dem Lingener Marktplatz gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung protestiert. Ob es nächsten Freitag weitere Proteste geben wird, ist noch offen. Foto: Wilfried Roggendorf

Wie es in Lingen mit den auf die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg zurückgehenden Aktionen #fridaysforfuture weitergehen wird, ist offen. Amelie und Lennart fänden es gut, wenn die Demonstrationen jeden Freitag stattfinden würden. „Wir können das in der Folgezeit nicht hinnehmen“, erklärt Klumparendt. Deshalb möchte er Anfang der nächsten Woche das Gespräch mit der Schülervertretung suchen. Heuer geht von einer einmaligen Aktion aus: „Wenn das öfter stattfindet, müssen wir miteinander reden“, kündigt auch er das Gespräch an.

Einige Papenburger Schüler bei Demo in Leer
Theo Hockmann, Schulleiter des Gymnasiums Papenburg, sagte, dass „einige Schüler heute nicht erschienen sind“. Vermutlich seien diese zur Demonstration nach Leer gefahren. Genaue Zahlen konnte er nicht nennen. Im Vorfeld sei eine Gruppe von Schülern bei ihm vorstellig geworden. Man habe sie darüber aufgeklärt, dass es sich rechtlich gesehen um unentschuldigte Fehlstunden handele. „Aber es wird jetzt nicht zu irgendwelchen Konferenzen kommen“, meinte Hockmann. „Von der Schülervertretung haben wir offiziell keine Meldung erhalten. Die Aktion läuft eher dezentral“, erklärte er. Ähnlich äußerte man sich beim Mariengymnasium Papenburg. Vereinzelt werde die Aktion von Schülerinnen unterstützt, genaue Zahlen lagen der Schule jedoch nicht vor.

Keine Beteiligung von Schülern aus Meppen
Vom Windthorst-Gymnasium in Meppen sollen keine Schüler zu den Demonstrationen gefahren sein, teilte Schulleiterin Daniela Brüsse-Haustein auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Trotzdem sei das Thema bei den Schülern präsent und man diskutiere auch im Unterricht über die Aktion und die Forderungen. Peter Diekmann, Leiter der Berufsbildenden Schule Meppen, weiß ebenfalls von keinen Schülern, die dem Unterricht ferngeblieben und stattdessen demonstrieren gegangen sind. Trotzdem lobt er, dass sich junge Menschen wieder engagierten und für ihre Meinung auf die Straße gingen. Harte Sanktionen für Schüler, die statt zur Schule auf die Straßen gingen, hält er ebenfalls für nicht zielführend. Als Berufsschule bevorzuge man immer pragmatisch-pädagogische Ansätze. Am Gymnasium in Haren haben die Schüler sich bereits vor zwei Wochen mit Schulleiter Michael Heuking an einen Tisch gesetzt. „Wir wollen eigene Projekte planen für den Klimaschutz. Wir haben nun ein Konzept entwickelt, um auch hier in Haren ein Zeichen zu setzten. Somit gab es auch kein Problem mit dem Schulrecht, denn hier blieb kein Schüler fern“.

Text: Wilfried Roggendorf, Micha Lemme, Harry de Winter und Ina Wemhöhner

Lingener Tagespost vom 15. März 2019

Mathe-Olympiade in Göttingen: Jaira Hibbel aus Lingen Zweite bei Mathe-Olympiade

Jaira Hibbel (links) und Imke Claußen belegten bei der Mathe-Olympiade in Göttingen jeweils einen zweiten Platz. Foto: Stiftung Niedersachsen Metall

Göttingen. Olympisches Flair herrschte mitten in Göttingen: Rund 200 niedersächsische Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 12 stellten ihr Können beim 58. Landesentscheid der Mathe-Olympiade unter Beweis.

In zwei vierstündigen Klausuren rechneten sich die Schüler mit logischem Denken, Kombinationsfähigkeit und kreativem Umgang mit mathematischen Methoden auf das Siegertreppchen. Aus dem Landkreis Emsland errangen die Fünftklässlerin Jaira Hibbel vom Gymnasium Georgianum Lingen und die Zehntklässlerin Imke Claußen vom Gymnasium Papenburg jeweils einen zweiten Preis. In der Gesamtwertung der erfolgreichsten Schulen konnte in diesem Jahr das Wilhelm-Gymnasium aus Braunschweig den Pokal mit nach Hause nehmen.

Begeisterung und Ehrgeiz

Wie schon in den vergangenen Jahren diente das Mathematische Institut der Georg-August-Universität Göttingen als Austragungsort für den geistigen Spitzensport. „Es ist immer wieder großartig, mit welcher Begeisterung und auch Ehrgeiz die Teilnehmer bei der Sache sind“, freut sich Inga Noack, Vorsitzende des Vereins „Mathematik-Olympiade in Niedersachsen“.

125.000 Schüler nehmen jährlich teil

Die Mathe-Olympiade ist ein jährlich bundesweit angebotener Wettbewerb, an dem mehr als 125.000 Schüler teilnehmen. Die finanzielle Unterstützung des Wettbewerbs in Niedersachsen sichert die Stiftung Niedersachsen Metall. „Wir wollen helfen, bei jungen Menschen Lust auf Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken. Natürlich unterstützen wir sie auch, wenn die Begeisterung schon so hoch lodert wie hier“, zeigt sich Geschäftsführer Olaf Brandes von dem Elan und Ehrgeiz der Teilnehmer beeindruckt.

Viele gute Ideen für Mitmachaktionen

Fünfter „Tag des Sports“ in Niedersachsen: Abwechslungsreiches Programm am Sonntag am Georgianum in Lingen

Laden am kommenden Sonntag zum „Tag des Sports“ nach Lingen ein: (v. l.) KSB-Sportreferent Frank Gunia, KSB-Präsident Michael Koop und Wolfgang Stehr, Koordinator der Sportveranstaltung. Albers-Foto

Lingen (eb) – Bereits zum fünften Mal findet am kommenden Sonntag (23.9.) der „Tag des Sports“ in Niedersachsen statt. Unter dem Motto „Spiel, Spaß, Sport!“ wird allen Sportbegeisterten ein abwechslungsreiches Programm geboten. Von 10 bis 17 Uhr können die Besucher sich in Lingen, Osnabrück und Holzminden über zahlreiche Sportarten informieren und diese direkt vor Ort ausprobieren.

Nach der überaus erfolgreichen Durchführung des Tags des Sports 2016 in Sögel hat sich der Kreissportbund (KSB) Emsland erneut beim niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport um die Ausrichtung der Veranstaltung beworben und den Zuschlag erhalten. Um der Größe und der geografischen Lage des Emslandes gerecht zu werden, wird die Veranstaltung im Süden am Gymnasium Georgianum in Lingen durchgeführt.

Niedersachsens Sportminister, Boris Pistorius, sagt: „In Niedersachsen spielt der Sport von jeher eine große Rolle. Das zeigen nicht nur die Erfolge niedersächsischer Spitzensportler, sondern insbesondere auch das große Interesse am Breitensport, in den Ballungszentren genauso wie in den ländlicheren Regionen. Sport gehört dazu! Am Tag des Sports wollen wir deshalb die ganze Vielfalt des Sportangebotes in Niedersachsen präsentieren. Das Angebot kann sicherlich den ein oder anderen dazu motivieren, wieder aktiv Sport zu treiben – oder auch einmal eine ganz neue Sportart auszuprobieren.“

„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Vereine und Verbände vor Ort die Chance nutzen werden, um Werbung in eigener Sache zu machen und hier neue Mitglieder für ihre Vereine akquirieren können“, ist sich KSB-Präsident Michael Koop sicher.

Die Veranstaltung ist kostenfrei sein und wird wetterunabhängig im und rund um das Gymnasium Georgianum (Kardinal-von-Galen-Straße 7–9) durchgeführt. Wie in den Jahren zuvor unterstützt das Land Niedersachsen den „Tag des Sports“ mit insgesamt 100000 Euro.

EL-Kurier vom 19. September 2018

Stolpersteine geben jüdischen Bürgern Lingens ihre Namen zurück

Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat am Dienstag (18.9.2018) in Lingen fünf weitere Stolpersteine zur Erinnerung an Lingener Juden verlegt, die in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ums Leben gekommen sind. Zahlreiche Bürger, darunter auch Schüler und Schülerinnen des Georgianums und Franziskusgymnasiums, begleiteten Demnig durch die Stadt.

Erinnerung macht Arbeit – auch körperliche: Wilhelmstraße, Burgstraße, Georgstraße – dort wo einst die Lingener Familien Herz, Os, Lewald und Moses lebten, kniet der inzwischen 70-jährige Demnig in seiner Arbeitskluft nieder. Foto: Thomas Pertz

In der Burgstraße 49 erinnert der Stolperstein, den der Künstler Gunter Demnig verlegte, an Johanna Moses, die mit ihrem Mann am 23. Juli 1942 in das sogenannte „Altersghetto Theresienstadt“ transportiert wurde. Beide kamen dort ums Leben. Foto: Thomas Pertz

Enno Stemann und Lilli Briese berichten über das sogenannte „Ghetto Theresienstadt“, das eigentlich den Charakter eines KZ hatte. Foto: Alexander Pfleging

Er klopft die herausgenommenen Pflastersteine mit einem Hammer so zurecht, dass die quadratische Messingtafel mit der jeweiligen Inschrift genau in die Lücke passt. Die Ränder füllt der gebürtige Berliner mit Sand auf. Abschließend drückt er einen nassen Schlamm auf eine Rolle, bis der Schwamm nur noch feucht ist. Dann wischt Demnig damit über den Stolperstein. Der glänzt in der Sonne – ein Unikat wie alle anderen fast 70000 Steine, die der Künstler im Laufe der letzten Jahre in ganz Europa verlegt hat. Denn jeder Stein ist durch die Gravur des Namens einzigartig – so unverwechselbar, wie es jeder einzelne jüdische Bürger der Stadt Lingen gewesen war.


Ein Stolperstein für Meyer Herz liegt an der Wilhelmstraße 21 vor dem ehemaligen Haus des Kaufmanns. Dort befindet sich heute der Krankenhausparkplatz. Foto: Thomas Pertz

An sie erinnern Heribert Lange, Vorsitzender des Forums Juden-Christen, Anne Scherger und Benno Vocks sowie Schülerinnen und Schüler des Georgianums und Franziskusgymnasiums. Enno Stemann, Lilli Briese, Moritz Dietrich, Anton Krummen, Noah Werner, Hannah Kuhl, Fynn Bosse, Jan Lillge, Dana Wilting und Michael Krümpel berichten in Kurzreferaten über Auschwitz, Treblinka und Theresienstadt: Orte der Vernichtung jüdischen Lebens – auch aus Lingen.


Schüler des Georgianums und Franziskusgymnasiums referieren über die Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Foto: Thomas Pertz

„Wir gedenken Ihrer heute zutiefst beschämt und mit dem festen Willen, ihr Ansehen, ihre Ehre und Menschenwürde wiederherzustellen“, sagt Lange. Mit diesen fünf seien inzwischen 49 Stolpersteine in Lingen verlegt worden. Menschen wie Meier Herz, Johanna Lewald, Johanna Moses und Andreas und Julia Os gehörten zu den millionenfachen Opfern von Hitlers Mordmaschinerie. Lange dankt allen, die sich an diesem Tag zur Ehre der Opfer des faschistischen Nationalsozialismus versammelt haben.

Benno Vocks erinnert in der Georgstraße 38 an die Geschwister Julia und Andreas Os. Foto: Thomas Pertz

Moritz Dietrich und Anton Krummen gedenken an der Georgstr. 57 Johanna Lewald und gehen hierbei auf die Auflösung des „Familienlagers Theresienstadt“  in Auschwitz-Birkenau ein. Foto: Alexander Pfleging

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmann aus dem Talmud, das grundlegende Werk der jüdischen Religion. Jeder der 49 Stolpersteine erzähle, so Tellmann, ein Stück Stadtgeschichte und erinnere damit an eines der dunkelsten Kapitel Deutschlands, auch Lingens. „Durch die Stolpersteine bekommen diese Menschen nach so vielen Jahren einen Namen und ein Gesicht“, betont der Bürgermeister. Das unsägliche Leid der Diktatur scheine heute ebenso in Vergessenheit zu geraten wie die Bedeutung des hohen Guts der Demokratie. Deshalb seien Mahnmale und Gedenkstätten dringender denn je, hebt Tellmann hervor.
Er dankt namentlich denen, die mit der Geschichte der Stolpersteine eng verbunden bleiben: dem früheren SPD-Ratsherr Gerd Kastein als Impulsgeber der Aktion und Anne Scherger als unermüdliche Rechercheurin der jüdischen Geschichte Lingens. Zur historischen Aufarbeitung beigetragen hat auch die heute in Berlin lebende langjährige Lingenerin Anne-Dore Jakob, mit Anne Scherger freundschaftlich eng verbunden.

Recherchierte umfassend über die jüdische Geschichte Lingens: Anne Scherger. Foto: Thomas Pertz

Text: Thomas Pertz

Quelle: www.noz.de/lokales/lingen/artikel/1528888/stolpersteine-geben-juedischen-buergern-lingens-ihre-namen-zurueck; 18.09.2018

Schüler aus Mezöberény auf Stippvisite in Lingen

Partnerschaft des Gymnasiums Georgianum mit Ungarn

15 Gastschüler aus Ungarn sind zurzeit Gäste in Lingen. Foto: Stadt Lingen

Der traditionsreichste Schüleraustausch des Gymnasiums Georgianum wird auch in diesem Jahr aktiv mit Leben gefüllt. Aktuell sind 15 Schüler aus dem ungarischen Mezöberény zu Besuch in Lingen.

Wie die Stadt Lingen weiter mitteilt, besteht die Partnerschaft zwischen dem Lingener Gymnasium Georgianum und dem bilingualen Gymnasium in Mezöberény seit mittlerweile fast 30 Jahren.

Bei einem Empfang im Neuen Rathaus hieß Lingens Erster Bürgermeister Heinz Tellmann die Gäste willkommen: „Es ist immer wieder schön, wenn junge Menschen aus anderen Ländern unsere Stadt kennenlernen wollen“, wird Tellmann in der Pressemitteilung zitiert.

Der erste Eindruck der Schüler von der Stadt an der Ems fällt den Angaben zufolge sehr positiv aus. Einen Unterschied zu ihrer Heimatstadt konnten die Mädchen und Jungen direkt nach ihrer Ankunft ausmachen: Im Gegensatz zur typisch norddeutschen Fassade aus Klinkersteinen seien die Häuser in Mezöberény meist verputzt und bunt gestrichen. Wo weitere Unterschiede und Gemeinsamkeiten liegen, können die Schüler aus beiden Ländern noch bis zum 19. September herausfinden.

Während ihres Aufenthaltes sind sie in Gastfamilien untergebracht und besuchen den Unterricht des Gymnasiums Georgianum. Neben dem Lernen stehen die Begegnungen untereinander im Mittelpunkt. So sind gemeinsame Ausflüge durch das Emsland und eine Fahrt nach Amsterdam geplant.

Einen besonderen Dank sprach Bürgermeister Tellmann den ungarischen Lehrern Eva Farkas und Tibor Takács sowie den deutschen Lehrern Michael Wilmes und Sebastian Zermann aus, die den Schüleraustausch erneut organisiert haben und die Schüler begleiten. Er hoffe, dass die Beziehungen zwischen den beiden Schulen noch lange andauern und noch viele gegenseitige Besuche folgen, so Tellmann weiter. pm

Lingener Tagespost vom 15.09.2018

Amerikanische Schüler auf Stippvisite

Austausch mit dem Gymnasium Georgianum


Lingens Zweiter Bürgermeister Stefan Heskamp empfing die Schüler der Edgewood High School. Foto: Stadt Lingen

Von Ellettsville (Indiana) nach Lingen: 22 amerikanische Schüler der Edgewood High School wagten in den vergangenen Tagen das „Abenteuer Germany“ und lernten Leben und Kultur in Deutschland kennen.
Zusammen mit ihrer Lehrerin Amy Norris und drei weiteren Betreuern waren sie auf Einladung des Gymnasiums Georgianum zu Gast. Die Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium und der Edgewood High School besteht seit 1984. Schüleraustausche gibt es seitdem regelmäßig.
Zuletzt reisten die Gymnasiasten aus Lingen im September nach Ellettsville. Nun folgte der Gegenbesuch. Für zwei Wochen waren die Jugendlichen aus Amerika in Gastfamilien untergebracht.
Beim Empfang im Historischen Rathaus auf dem Marktplatz hieß Lingens Zweiter Bürgermeister, Stefan Heskamp, die Gäste willkommen und stellte ihnen die Stadt vor. Neben weiteren Programmpunkten und dem Besuch des Unterrichts sollten die jungen Amerikaner einen möglichst umfassenden Eindruck von Deutschland bekommen. Daher waren auch Ausflüge nach Köln, Hamburg und Berlin Teil des Austauschprogramms.

Lingener Tagespost vom 3. Juli 2018