Eine besondere Auszeichnung im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ erhielten drei Schülerinnen des siebten Jahrgangs unserer Schule. Ihr Projekt „Heat4Power“ wurde beim letzten Regionalentscheid mit dem Umweltpreis dieses europaweiten Jugendwettbewerbs im Bereich Naturwissenschaften prämiert.
So simpel und einleuchtend die Idee der drei Siebtklässlerinnen, aus der Abwärme eines Kraftfahrzeuges Akkuladestrom für ein Handy zu gewinnen, für den Außenstehenden auch erscheinen mag, die Realisierung stellte Jantje Haar, Lena Kemmer und Lisa Schulte vor Hürden und Hindernissen, die sie erst geduldig mit vielen Experimenten überwanden. Zunächst galt es, sich mit einem sog. Peltier-Element, einem elektrothermischen Wandler, vertraut zu machen. Denn mit diesem Gerät, dem Herzstück des Projektes, erst konnte aus einer Temperaturdifferenz ein Stromfluss erzeugt werden. Für die Umsetzung ihrer Idee ergaben sich dann zwei weitere wichtige Fragen: Wie groß muss der Temperaturunterschied sein? Und vor allem, wo müsste das Peltier-Element angebracht werden, um die notwendigen fünf Volt zu erzeugen? Nach mehr als einem Jahr gelang es ihnen mithilfe ihrer Eltern, ihrer Lehrerin und mit Unterstützung von „Royouth“, einem bildungsorientierten Angebot der Firma Rosen zur Talentförderung von Jugendlichen, ihre Apparatur so zu konstruieren und am Abgasrohr eines Fahrzeugs zu befestigen, dass das angedachte Ziel mit den protokollierten Messergebnissen beleg- und überprüfbar war.
Wichtig war es, herauszufinden, wo unter dem Auto es heiß genug war, das Peltier-Gerät erfolgversprechend anzubringen.
Mit der Halterung Marke Eigenbau gelang es zunächst in einem ersten Probebetrieb, Messergebnisse mit den Messinstrumenten zu ermitteln.
Um die Jury von „Jugend forscht“ von der Funktionalität ihrer Idee zu überzeugen, galt es für die drei Forscherinnen (v.l.: Lena Kemmer, Jantje Haar und Lisa Schulte) dann noch, einen Analogaufbau für die Vorstellung während des Wettbewerbes anzufertigen, wobei ein Heißluftfön die Funktion des Abgasrohres übernahm. Idee, Umsetzung und Präsentation prämierte die Jury dann mit dem Sonderpreis für Umwelttechnik.
Die Physiklehrerin Theresa Kemmer, Mentorin der drei Georgianerinnen, zeigte sich beeindruckt vom Durchhaltevermögen und dem inneren Ansporn der Jung-Forscherinnen. Sie machte hierbei auch deutlich, dass dieser Ehrgeiz, den alle drei gezeigt hätten, nicht zuletzt auch durch das Georgianum gefördert werde. Denn, wenn es darum gehe, Begabung über den alltäglichen Unterricht hinaus zu fördern, nehme die Schule nicht nur am „Kooperationsverbund Emsland zur Förderung besonderer Begabungen“ teil, sondern unterstütze auch mit der regelmäßigen Teilnahme an wichtigen Wettbewerben wie „Jugend forscht“, „Was ist Chemie?“ oder „Biologie-Olympiade“ das Interesse der Schüler an naturwissenschaftlichen Themen. Ergänzend dazu sei in diesem Zusammenhang auch der sog. „Akademieabend“ zu erwähnen, der immer wieder zeige, wie wichtig es ist, dass Schüler die Möglichkeit bekommen, sich durch ihre Neugier an Neues heranzuwagen und dem Schulpublikum in Form von vorbereiteten Vorträgen vorstellen zu können.
Dass diese Neugier auch begeistern kann, zeigt sich im Fazit, das Jantje stellvertretend für ihre Gruppe zieht: „Ich fand ‚Jugend forscht“ war ein tolles Erlebnis und hat sehr viel Spaß gemacht! Man braucht ja nicht die geniale Idee; man kann sich auch irgendetwas Cooles mit seinen Freunden ausdenken, auch wenn es auf den ersten Blick nach viel Arbeit aussieht. Einfach ausprobieren!“
Text: Stefan Roters; Fotos: Lisa Schulte, Theresa Kemmer.