Zusammen mit 44 anderen der bundesweit insgesamt 1700 Teilnehmer an der Biologie-Olympiade erreichte Lena Buchmann die dritte Runde im nationalen Vorentscheid dieses Schülerwettbewerbs. Durch diesen Erfolg ist die Georgianerin für die kommende Woche nach Kiel eingeladen, um sich für die vierte Runde zu qualifizieren.
Eingedeckt mit wissenschaftlicher Literatur ihrer Tutorin Frau Horas, bereitet sich Lena Buchmann gewissenhaft auf die intensiven Tage an der Kieler Universität vor.
Auch wenn sich dieser 1990 gegründete Schülerwettbewerb, dessen internationale Finalrunde in diesem Jahr in Coventry (Großbritannien) ausgerichtet wird, an interessierte Schüler der Sekundarstufe II richtet, gehen die Anforderungen und die Erwartungen über den regulären Schulstoff bzw. über ein schulisches Lernpensum deutlich hinaus. In der ersten Runde mussten die Teilnehmer in Heimarbeit eine Ausarbeitung auf Grundlage eines Fragenkataloges anfertigen und dabei selbstständig Fragestellungen aus verschiedenen Bereichen der Biologie beantworten. So galt es, zum Beispiel aus der Gruppe sog. Darwinfinken den Spitzschnabel-Grundfink in seiner Lebens- und Ernährungsweise vom Großen Kaktusfinken zu unterscheiden. Auch die zweite Runde, eine Klausur mit Multiple-Choice-Fragen und weiteren komplexen Aufgaben, entsprach mit ihrer thematischen Vielzahl von biologischen Teilgebieten nicht einer gängigen schulischen Stoffverteilung. Sicher habe man ein paar Sachen in den Aufgaben ableiten können, doch – so Lena im Interview – sei es hilfreich gewesen, „wenn man sich für die Biologie interessiert und viele wissenschaftliche Artikel liest“.
Zurzeit bereitet sich die Nachwuchsbiologin mithilfe ihrer Biologielehrerin Frau Horas intensiv auf die dritte Runde vor, die aus einer mehrstündigen Klausur und einem praktischen Teil in einem Labor der Universität Kiel besteht. Auch hier in der Vorbereitung wird mehr als schulische Eigenständigkeit von den Teilnehmern abverlangt, wenn man die Bandbreite der vorzubereitenden Themen aus allen Teilbereichen der Biologie betrachtet: Wie unterscheidet man die Beißwerkzeuge von Insekten? Wie fertigt man mikroskopische Zeichnungen an? Wie setzt man eine Nährlösung an? Wie berechnet man statistisch die zeitliche Entwicklung einer Population?
Auch wenn sie nicht unter den zehn Besten kommen sollte, die im Sommer zum nationalen Finale wieder nach Kiel eingeladen werden, biete – so die Jung-Biologin – die dritte Runde die Chance, Kontakte zu knüpfen, und die Möglichkeit, sich auf Praktikumsplätze oder Stipendien zu bewerben. Denn ihr Berufswunsch sei Biologin mit dem bevorzugten Schwerpunkt im Bereich der Mikro- oder Neurobiologie. So freut sie sich auf eine intensive Woche und hofft bei all dem Prüfungsdruck, auch Erfahrungen in der praktischen Laborarbeit sammeln zu können. Die Schulgemeinschaft wünscht ihr dabei viel Erfolg – auf dem Weg über Kiel nach Coventry.
Text und Bild: Stefan Roters.