Interessiert, selbstständig, couragiert – Drehtürer überzeugen mit Präsentationen

Mit der nunmehr 13. Ausgabe veranstaltete am vergangenen Donnerstag (11. Mai 2017) das Gymnasium Georgianum erneut wieder einen Akademieabend, der die intensive Arbeit im Bereich der Begabtenförderung an unserer Schule widerspiegelte.

Schulleiter Manfred Heuer (l.) und der betreuende Lehrer des Akademieabends, Herr Zermann, hießen die zahlreichen Gäste in der Aula herzlich willkommen.

In seiner kurzen Ansprache vor dem Beginn des Vortragsabends verwies Schulleiter Manfred Heuer auf die breite Themenvielfalt dieses Akademieabends, vor der sich die Zuhörer durch die sechs Stellwände und mit den sechs Vorträgen überzeugen könnten. Gerade mit diesen Produkten der Schülerinnen und Schüler zeige sich, dass es am Georgianum gelinge, mit dem „Drehtür-Modell“ Begabung über den alltäglichen Unterricht hinaus zu fördern. Dabei sei sicherlich nicht nur eine Begabung wichtig, sondern auch eine Neugier, sich mit neuen Themen intensiver und vor allem selbstständig zu befassen. Dies sei besonders notwendig, weil die Hauptarbeit außerhalb des Unterrichts geleistet werden müsse. In diesem Sinne erfülle die Arbeit im Vorfeld des Akademieabends schon ein hohes Ziel gymnasialer Ausbildung, nämlich sich an Neues heranzuwagen und notwendige Arbeitsprozesse selber zu organisieren. So hätten auch Schüler durch die Hilfe Kolleginnen und Kollegen, die sich mit viel Herzblut engagieren, eine besondere, nicht alltägliche Chance, Schule durch ihr eigenes Engagement und ihre eigene Kreativität als spannend zu erleben.

 

Charlotte Schuppe (l.) und Madita Knospe (r.) in Zusammenarbeit mit Noemi Heinen sensibilisierten die Zuschauer für das komplexe Thema Hochbegabung – und zwar Beispiel von Paul, dem …

… seine besondere Gedächtnisleistung und sein großes Interesse an Biologie daran hindert, rasch aufzuzeigen.

 

Filzstifte, Kopfhörer und Orangensäfte – diese Warengruppen standen im Fokus einer Untersuchung von Bastian Holle (l.) und Arne Feldmann. Sie setzten sich mit der Qualität von Produkten auseinander und untersuchten auch auf Basis einer eigenen Erhebung u.a. die Dauer-, Ausführungs- und funktionale Qualität in den Produktgruppen.

Dabei verglichen sie wissenschaftlich-kritisch die Ergebnisse der Stiftung Warentext mit einer eigenen Untersuchung im Bereich Orangensäfte.

 

Den letzten Vortrag vor der Pause hielten (v.L.) Anne-Marie Menke, Saskia Gossling und Farihin Farid zum Thema Belastung in der Schule. Auf Grundlage einer eigenen Umfrage, in der insgesamt 166 Schüler aus den Jahrgängen 6 – 12 einbezogen worden sind, überprüften die drei Schülerinnen aus dem 9. Jahrgang ihre These: Schule macht krank!

Das Ergebnis – einer Fieberkurve gleich – präsentierten die Neuntklässler nicht nur anschaulich, sondern gaben Tipps, um Stress zu mindern. So sei es u.a. wichtig, seine eigene Ziele und Erwartungen zu überprüfen, Entspannungspausen einzulegen oder bei Misserfolgen Gelassenheit zu zeigen.

 

In seiner Rolle als Moderator des Abends lud Florian Eckart aus der 10c die Gäste in der Pause dazu ein, sich die Stellwände zu weiteren interessanten Themen anzuschauen, so zur Internetnutzung, zum Primark-System und zu Computerspielen sowie zur Gentechnik an Embryos oder zum Puls im Sport.

 

Zum Thema „Kriminalität bei Jugendlichen“ wurden (v.l.) Lara Heidenreich, Christin Scheffer und Viktoria Tuppek interviewt von Mitgliedern der Schülerzeitung GG[e:]bloggt (v.r.: Dominik Smit, Kilian Mülder). Alle Stellwände unter: http://wordpress.nibis.de/gymgeorg/still-vorgetragen-sechs-stellwaende-am-13-akademieabend/

 

Sandra Brüggemann (l.) und Eve Gerling stellten nach der Pause ihr Thema vor: der Atomausstieg. Für ihren Vortrag formulierten sie die Leitfrage: Ist der Atomausstieg 2022 aus Sicht der Lingener sinnvoll?

Nach einer eingehenden und durchdachten Pro- und Kontraargumentation zum Atomausstieg stellten die beiden Neuntklässler die Zahlen ihrer Erhebung dar: 70% der befragten Lingener halten den Ausstieg für richtig.

 

Nicht nur als Moderator souverän, sondern auch als Vortragender – Florian Eckart mit dem wohl anspruchsvollsten Thema des Abends: Medizinethik.

 Seine  Fragestellung: Wie viel Platz bleibt der Ethik in der modernen Humanmedizin? Am Beispiel der Patientenverfügung problematisiert, präsentierte Florian im Folgenden das Vier-Prinzipien-Modell von Beauchamp und Chiledress.

 

In der Art eines gespielten ,Erklärfilms‘ nach den Lach- und Sachgeschichten in der „Sendung mit der Maus“ zupften Klara Santel und Henrik Schiller gekonnt die Gitarren- und Klaviersaiten, um den Zuhörern zu verdeutlichen, warum ein Lied denn fröhlich klingt.

 

Zunächst veranschaulichten die Referenten die physikalischen Grundlagen des Schalls und kamen darauf zum Schluss, dass beispielsweise Sept-Akkorde von Erwachsenen als fröhlich, von Kindern dagegen als schief empfunden werden.

 

Gruppenbild mit Lehrer: alle beteiligten Schüler mit ihrem betreuenden Lehrer Herrn Zermann

Mit einem langen Applaus bedankten sich die Zuhörer herzlich bei allen Vortragenden, denen die Erleichterung anzusehen war, einen Brocken Arbeit an diesem Abend bewältigt zu haben. Dass das so gut gelang, lag nicht nur in der Präsenz während der Präsentationen begründet, sondern auch darin, dass mit Leitfrage, These und Gliederung alle Vorträge durch die Bank stringent aufgebaut waren. So waren daran schon die massiven Vorarbeiten erkennbar, die dann mit der couragierten Vortragsweise eins an diesem Abend deutlich machten: große Selbstständigkeit und tiefes Interesse an den Themen.

Text und Fotos: Stefan Roters.