„Niemand kann aus der Geschichte seines Volkes austreten. Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu neuer Gegenwärtigkeit werden könnte.“
Jean Amery, österreichischer Schriftsteller und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Im Januar 2022 jährte sich zum 80. Mal die Wannseekonferenz, jenes Treffen, bei dem 15 führende Mitglieder des NS-Regimes sich zum Frühstück trafen, um die Durchführung des Massenmordes an den europäischen Jüd:innen zu planen. Dem vorausgegangen waren Erniedrigung, Verfolgung, Enteignung und Enthumanisierung der eigenen Mitbürger:innen.
Aus heutiger Perspektive schaut man oft fassungslos auf diese Zeit und fragt sich, wie all das nur geschehen und zugelassen werden konnte. Und trotzdem kommt man beim Anblick von „Spaziergängern“, die sich einen so genannten Judenstern auf ihre Kleidung nähen, oder bei kruden Geschichtsvergleichen zu Sophie Scholl und Anne Frank nicht drumherum, sich zu fragen, ob die Lehren aus der Vergangenheit wirklich bei allen angekommen sind.
Angelehnt an Jean Amery: Wenn wir die Vergangenheit nicht verstehen und aufarbeiten, droht sie, Gegenwart zu werden. Zwischen 2022 und 2025 jähren sich entscheidende Ereignisse des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Dies nehmen wir zum Anlass, diverse Projekte ins Leben zu rufen, um uns mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Im Projekt „80 Jahre danach – mit Geschichte für Demokratie“ wollen wir der Frage nachgehen, welche Lehren wir aus unserer Vergangenheit ziehen müssen. Wir werden versuchen, herauszufinden, wie und warum diese Vergangenheit noch immer in unsere Gegenwart hineinwirkt und was wir für unsere Zukunft daraus lernen sollten.
Dabei möchten wir bewusst fächerübergreifend arbeiten und die historische Perspektive mit der politischen Sicht aus dem Jetzt verbinden. Den Anfang macht eine Radiosendung bei der Ems-Vechte-Welle zur Bedeutung der Wannseekonferenz (als Podcast hier auf der Seite nachzuhören).
Zahlreiche weitere Aktionen und Projekte werden folgen, die man hier oder bei Instagram (@georgianer_gegen_hass) verfolgen kann.
Ansprechpartner:innen sind Herr Amo-Antwi, Herr Lemke, Frau Reinefeld, Herr Roters, Herr Schmid und Herr Zermann.