Sexualisierte Gewalt in Sportvereinen. Lange Zeit ein Tabuthema und immer noch in vielen Sportvereinen nicht beachtet. 14000 registrierte Fälle gibt es jährlich. Eine erschreckende Zahl, da es darüber hinaus viele weitere nicht registrierte Fälle gibt. Für die Opfer wird das Leben nach einem solchen Übergriff nie wie vorher. Umso wichtiger ist eine Aufklärung des Themas bei Sportvereinen und eine entsprechende Präventionsarbeit.
Am Gymnasium Georgianum fand in diesem Zusammenhang Anfang November das Seminar „Schutz vor sexualisierten Gewalt“ statt, an dem 15 angehende C-Übungsleiter oder schon qualifizierte Übungsleiter teilnahmen. „Dieses Seminar und die Ausbildung unserer Schüler als C-Übungsleiter fand jetzt schon zum vierten Mal bei uns statt“, freute sich Lehrer Marc Kaufhold. Geleitet wurde dieses Seminar wie immer von Christian Ruygh, der als Experte qualitativ hochwertige Informationen an die Teilnehmer weitergab. „Das Seminar heute war sehr interessant. Man hat viel überlegt, wie man in manchen Situationen selber handeln würde und hat dadurch viel über das Thema gelernt“, so Teilnehmerin Annika Thiel, der auch den Referenten sehr lobte. „Der Referent war echt gut, da er sich genau in seinem Fachgebiet auskannte und den ganzen Vortrag locker gestaltet hat.“ Genau wie Thiel war auch Matteo Engler positiv angetan von der vierstündigen Fortbildung. „Es war sehr informativ und abwechslungsreich.“
Ruygh zeigte auf, dass in Deutschland jedes vierte oder fünfte Mädchen und jeder neunte bis zwölfte Junge bis zum 18. Lebensjahr Opfer sexueller Gewalt wird. „Mich hat die Zahl der Vorfälle in den Sportvereinen in Deutschland sehr überrascht“, so Engler, der im Seminar auffällige Opfer- und Täterbilder kennenlernte, aber auch Informationen zur Prävention und Intervention vermittelt bekam. Genau wie Engler und Thiel waren fünf weitere Teilnehmer vom Gymnasium Georgianum dabei, die im Rahmen des Projekts „Übungsleiter C-Initiative“ ihren C-Übungsleiterschein erwerben. Auch Lehrer Martin Glosemeyer war beim Vortrag mit dabei und formulierte ein positives Fazit. „Ruygh hat sehr gut für das Thema sensibilisiert. Es ist wichtig, dass Sportvereine und Schulen ein Konzept aufstellen, dass präventiv Täter davon abhält solche schlimmen Taten zu vollbringen.“