Einen besonderen Gast begrüßte die Fachschaft Französisch am vergangenen Mittwoch (1. November 2017) an unserer Schule. Denn mit der Person von Loïc Pointeaux machte erstmals wieder seit langer Zeit das France Mobil Station am Georgianum.
Genau zuhören – dazu forderte Pointeaux, der neben Deutsch und Englisch auch Russisch in Frankreich studiert hat, die jungen Zuhörer auf.
Im Auftrag des Instituts français, einer staatlichen Institution in Frankreich zur Förderung der französischen Sprache und Kultur, verbrachte Pointeaux zwei Tage in den fünften Klassen. Sein Auftrag dabei: Die Schüler neugierig auf die französische Sprache zu machen.
Mit seiner Person und den Spielen traf Pointeaux den Nerv der Fünftklässler: So meint Tayler: „Ich fand es lustig, und der Mann hat sich viel Mühe gegeben!“ Paula ergänzt: „Ich fand das France Mobil gut, weil wir das lustig (also mit Spielen) gemacht und nicht langweilig gelernt haben.“
Fast ohne ein Wort Deutsch dabei zu sprechen, gelang es dem 27-Jährigen mit viel Geduld und ansteckender Begeisterung, den Fünftklässlern die durchaus feinen sprachlichen Unterschiede bei der Begrüßung in Frankreich zu verdeutlichen. Denn wen man dort wie zu begrüßen hat, hängt im Wesentlichen davon ab, wie familiär oder freundschaftlich die Beziehung zum Begrüßenden ist. Gilt z.B. für einen Gruß an den Präsidenten der Republik das Bonjour als die angezeigte Wahl, variiert das im familiären bzw. freundschaftlichen Bereich zwischen einem Salut mit einem zwei-, drei- oder vierfachen Bussi, dem lockeren Coucou oder dem cooleren Wesh.
Faust auf Faust – zusammen mit einem freundlichen Lachen – das ist ein Wesh.
Dass die Schüler diesen ersten Kontakt mit einer neuen Sprache genossen, zeigte nicht nur die heitere und fröhliche Stimmung in dieser besonderen Schulstunde, sondern auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie einfachste Fragen nach dem eigenen Wohnort oder dem Hobby ohne Zögern in der neuen Sprache beantworteten.
Auch die schwere Aufgabe, aus einem aktuellen französischen Lied bestimmte Wörter wie „cerise“ (Kirsche) herauszuhören, meisterten die Schüler von Mal zu Mal mit wachsender Begeisterung.
Die Heiterkeit in Stunde und Spiel sowie der sicherlich fremd-wohlige Klang der neuen Sprache haben den Jüngsten unserer Schule deutlich gezeigt, dass das Vorurteil nicht stimmen kann, dass Französisch schwer zu erlernen sei.
Text und Fotos: Stefan Roters.