Handball auf hohem Niveau erlebten die Zuschauer beim Landesfinale der WK IV in Nienburg an der Weser. Die jeweiligen Sieger aus den vier niedersächsischen Regierungsbezirken zeigten, dass sie sich zurecht qualifiziert und maßgeschneiderte Spielsysteme für ihre jeweiligen Spielertypen gefunden haben.
Zum Auftakt musste sich unser Team mit dem Gymnasium Buxtehude-Süd aus dem Regierungsbezirk Lüneburg auseinandersetzen. Die eher kleinen, aber ausgesprochen wendigen und technisch versierten Spieler aus Buxtehude verfolgten die Strategie, in der Kombination von Einlaufen und Stoßen auf die Nahtstellen zu Torerfolgen zu kommen. Unseren groß gewachsenen Spielern im Zentrum bereitete diese Spielanlage durchaus Schwierigkeiten, so dass die Buxtehuder ein ums andere Mal eine Lücke fanden und frei vor Torhüter Marlon Hartig zum Torabschluss kamen. Da einige Torwürfe unserer Mannschaft auch bei freier Wurfbahn das Ziel verfehlten, lagen wir zur Pause 5 : 6 zurück. Es bedurfte in der zweiten Halbzeit eines Kraftaktes und einer gesteigerten Konzentrationsleistung, um das Spiel zu drehen und zu einem letztlich doch noch klaren und verdienten 15 : 10 Sieg gegen einen spielstarken Gegner zu kommen. Erfolgreichster Werfer in diesem durchaus umkämpften Spiel war Johannes Thiel, neben dem Jost Heuer und Carl Scharrenbroich mehrfach einnetzten.
Anschließend ging es gegen den Titelverteidiger und Turnierfavoriten Corvinianum Northeim, das eine eingespielte Schul- und Vereinsmannschaft aufbot. Der bisherige Turnierverlauf ließ erwarten, dass es sich um ein vorgezogenes Endspiel handelte. Schon im letzten Jahr, als die Spieler aus Northeim noch dem jüngeren Jahrgang angehörten, hatte sich die nahezu identische Mannschaft im Landesfinale souverän durchgesetzt, so dass für uns ein äußerst schwieriges Spiel zu erwarten war. Das Team aus Northeim verwirklichte eine ganz andere Spielanlage als die Buxtehuder, indem es konsequent auf Tempogegenstöße und gegen unseren Deckungsverband auf kraftvolle Durchbrüche der körperlich starken Spieler setzte. Die Spielweise zeichnete sich außerdem durch eine extrem offensive Deckungsarbeit im Verband der Zwei-Linien-Abwehr aus, so dass sich die die Möglichkeit zum Tempogegenstoß wiederholt auf Grund abgefangener Pässe ergab. Unsere Mannschaft hielt nur anfangs gut mit, doch zeigte sich bald, dass sich die Northeimer durchgängig auf einem höheren Niveau bewegten, so dass wir am Ende eine klare 6 : 24 Niederlage hinnehmen mussten. Erfreulich war, dass unser Team aber nie aufsteckte und insbesondere in der Deckung weiterhin intensiv arbeitete. Hier zeichnete sich neben Carl Scharrenbroich auch Joost Susse aus.
Gegen das Käthe-Kollwitz-Gymnasium aus Hannover ging es schließlich um den Titel des niedersächsischen Vizemeisters. Nach dem anstrengenden Turnierverlauf steigerte sich unsere Mannschaft noch einmal im Laufe des Spiels, so dass sich bald ein Sieg abzeichnete. Mit 10 : 7 bezwangen wir die Mannschaft aus der Landeshauptstadt verdient. Die Torerfolge, wiederholt durch geschickte Finten sowie Lauf- und Passwege eingeleitet, verteilten sich in diesem Spiel auf viele Spieler. So ezielten, neben den oben erwähnten Spielern, auch Matteo Keuter und Lars Hense Tore. Johannes Thiel überzeugte auch durch clevere Ballgewinne. Der schnelle Michael Shpyakin zog bei Gegenstößen die gegnerischen Spieler auf sich und erzeugte so stets Gefahr. Riccardo Schwerdt zeigte sich im Tor sehr beweglich und reaktionsschnell; Jasper Ripperda und Nikolai Abraham überzeugten insbesondere durch eine starke Abwehrleistung. Am Ende eines langen Turniertages durften sich alle zufrieden zur Siegerehrung einfinden.
Unser Gymnasium Georgianum vertraten:
Stehend, v. li.: Jasper Ripperda, Matteo Keuter, Joost Susse, Nikolai Abraham, Marlon Hartig, Johannes Thiel, Carl Scharrenbroich, davor: Riccardo Schwerdt, Michael Shpyakin, liegend: Jost Heuer, Lars Hense
Text und Foto: Manfred Heuer